(Korrespondenz aus dem Betrieb)
Die Arbeiterkammer sollte doch eigentlich für die Arbeiterinnen und Arbeiter da sein und nicht gegen sie arbeiten, wie bei einigen Fällen in Steyr.
In einem Kunststoffbetrieb in Oberösterreich gab es, laut den Aussagen zahlreicher Arbeiter, mehrere Meldungen bei der AK wegen Ruhezeiten, Betriebsrat und Arbeitssicherheit. Alles Beispiele wo einem die Arbeiterkammer doch helfen sollte - sollte man meinen. Dass das oft nicht der Fall ist, mussten schon zahlreiche Arbeiter am eigenen Leib erfahren. Es scheint so, dass man nur vertreten wird, wenn gewonnen werden kann. In diesem Betrieb wurden die Arbeiterinnen und Arbeiter die diese Verstöße gemeldet haben, gekündigt oder kündigten gezwungenermaßen selbst, weil der Chef über die AK-Meldung informiert wurde. Traurig, dass wenn man um Unterstützung bei der sogenannten Interessenvertretung bittet, man dafür verraten und im Stich gelassen wird.
Mit Sicherheit gibt es bei der AK Leute, die einem helfen wollen, doch können es oft nicht, wegen der Führung der AK und ihren Führungspositionen, die dann doch das letzte Wort haben. Ein von Korruption und wirtschaftlich verseuchter Haufen mag man dann meinen. Doch damit zeigt sich doch ganz eindeutig, dass die Arbeiterinnen und Arbeiter mehr in ihre eigene Kraft vertrauen müssen. Denn unsere sogenannten Interessenvertreter, vertreten unsere Interessen nicht mehr so, wie es früher einmal der Fall war. Das zeigt sich auch bei den KV-Verhandlungen, wo eine Lohnerhöhung von unter 5,2 Prozent eine Lohnkürzung bedeutet und sich das Leben für viele nicht mehr so ausgehen kann. Erst wenn sich die Arbeiterinnen und Arbeiter zusammenschließen und für ihre Rechte kämpfen, werden Verbesserungen erzielt. So wie bei Greiner, wo die Belegschaft durch einen Streik besseren Arbeiterschutz am Anfang der Pandemie erkämpften.
Bildquelle: Arbeiterkammer Linz.JPG - Wikimedia Commons
Was sind Korrespondenzen?
Korrespondenzen sind Beiträge aus verschiedenen Teilen der Bevölkerung, sozusagen ein direktes Sprachrohr aus dem Volk. Ihre Gemeinsamkeit ist, dass die jeweiligen Korrespondenten direkt aus ihrem alltäglichen Leben berichten: aus dem Betrieb, dem Viertel, der Familie, der Schule, usw… Als Presse aus dem Volk, drückt die revolutionäre und demokratische Presse nicht nur die Interessen des Großteils der Bevölkerung aus, sondern bindet deren Repräsentantinnen und Repräsentanten auch aktiv ein, gibt ihnen eine Stimme, präsentiert die verschiedenen Meinungen und Ideen aus den Massen um sie miteinander vergleichen zu können und in Diskussion treten zu lassen. Daher finden in der Roten Fahne die Arbeiterinnen und Arbeiter, Stimmen der Jugend- und Frauenbewegung, der Studierenden, der Gewerkschaftskräfte, der Migrantinnen und Migranten ebenso wie der kleinen Selbstständigen und Gewerbetreibenden, Stimmen aus Stadt und Land, eine Plattform und ein Organ. Die Korrespondenten sind keine Redaktionsmitglieder, weshalb sie auch nicht im engeren Sinne an die Blattlinie gebunden sind, sondern “ihre Stimme” zum Ausdruck bringen.
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