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Floridsdorf: Repression im Arbeiterviertel


(Korrespondenz aus dem Viertel)



Wien/Floridsdorf: In der Silvesternacht 2022 kam die Arbeitersiedlung Mitterhofgasse (Dr.-Franz-Koch-Hof) bereits in die Medien, wegen eines massiv überzogenen Polizeieinsatzes und unverhältnismäßiger Polizeigewalt. Im Vorfeld wurde damals schon angekündigt, dass man „hart durchgreifen“ würde.


Nun machte diese Siedlung erneut Schlagzeilen, als der Videodreh einiger Jugendlicher und Kinder durch einen massiven Polizeieinsatz unterbrochen wurde. Es handelte sich um eine Gruppe von ca. 40 Leuten, hauptsächlich Jugendliche, aber auch Erwachsene und Kinder waren dabei. Sie posierten mit verschiedenen Fahnen und unechten Waffen für den Dreh eines Musikvideos. Laut eigenen Angaben wollten sie mit dem Video ein Zeichen für Frieden und Zusammenhalt setzen. Es kam jedoch anders als gedacht. Nach kurzer Zeit war die Gruppe von  Beamten der WEGA umstellt. „Riesengroße Waffen“ seien auf die Jugendlichen gerichtet worden und die Polizisten „hörten nicht mehr auf zu schreien“, berichtete ein Betroffener. Viele hatten Panik und seien traumatisiert, darunter war auch ein Mädchen im Volksschulalter. Es gab weder Anzeigen noch Festnahmen, es handelte sich um einen überzogenen und ganz und gar nicht verhältnismäßigen Einsatz der Polizei.


Der Dr.- Franz-Koch-Hof ist sicherlich nicht frei von Problemen, wie es selten in solchen Anlagen der Fall ist. Hier soll aber offenbar ein Exempel statuiert werden. Ein Exempel von Repression und Einschüchterung in den Arbeitervierteln. Dies entspricht dem Trend Gemeinschaften aufzulösen, Probleme der Nachbarschaft und Migration zu vertiefen, nicht zu differenzieren und einen Keil in die Bevölkerung zu treiben. In den vergangenen Wochen wurde dem 90. Jahrestag der Kämpfe des 12. Febers 1934 gedacht. Sie waren im Gegensatz dazu ein großartiges Beispiel für den Widerstand der Arbeiter und Bevölkerung, der sich gerade in den Arbeitersiedlungen stark ausdrückte. Die Politik der Herrschenden legt es darauf an, durch „Ghettoisierung“, Problemen der Migration, sowie Repression, einer Lage wie im Feber 1934 vorzubeugen. „Nie wieder“, bedeutet im Mund der Herrschenden nicht etwa „nie wieder Faschismus“, viel mehr: Nie wieder wollen wir einer starken Arbeiterklasse gegenüberstehen.




Quelle: heute.at; WEGA im Gemeindebau, „Richteten Waffen auf uns“; 22.1.24

Bildquelle: Dr. Franz Koch Hof, by C.Stadler/Bwag via wikicommons - CC BY-SA 4.0



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