(Lokalbericht aus Tirol)
Schon im Juli hat in Tirol die Teuerung von alkoholfreien Getränken und Lebensmitteln 12,5 Prozent betragen. Wie zu erwarten war, hat diese Preisentwicklung das Kaufverhalten der Bevölkerung beeinflusst: Produkte, die nicht unbedingt für das tägliche Leben gebraucht werden, werden kaum noch gekauft. Doch auch übliche Lebensmittel des täglichen Verzehrs (wie Hühnerfleisch) haben eine enorme Preissteigerung erlebt, weshalb immer mehr Tiroler auch darauf verzichten.
Der Kauf von Eigenmarken und Aktionsprodukten, sowie auch der Einkauf bei Discountern hat sich dabei erhöht. Die Wirtschaftskammer hat bereits Sorgen vor Hamsterkäufen geäußert und die Bevölkerung dazu aufgerufen so etwas zu unterlassen. Die Herrschenden merken, dass der Unmut der Bevölkerung wächst und die politische Lage sich zuspitzt. Nicht ohne Grund hat die Tiroler Landesregierung ein Anti-Teuerungspaket beschlossen. 25 Millionen Euro sollen dabei in Form von Maßnahmen der Bevölkerung „unter die Arme" greifen, wobei eine 40 Millionen Euro Sonderdividende von der Tiwag (Tiroler Wasserkraft AG) zusätzlich bei der Finanzplanung vorgesehen ist. Seltsamerweise stand diese Sonderdividende der Tiwag nun plötzlich zur Verfügung, obwohl es früher geheißen hatte, dass das nicht passieren würde. Die nahenden Landtagswahlen am 25. September mögen aber auch ein bisschen beim „Lockern des Geldhahns“ geholfen haben. Das lässt natürlich die Frage aufkommen wie es nach den Wahlen und mittelfristig weitergeht. Viele Familien sehen sich jetzt schon mit den Grenzen des Pakets konfrontiert, denn die Hilfen, etwa die im Paket enthaltene Schulkostenbeihilfe, decken nicht annähernd die Ausgaben vom Schulbeginn. Und der Einkaufswagen, der wird auch immer leerer.
Bildquelle: Bokeh Rear View Photo of Shopping Cart standing in empty Grocery Store Aisle, by Marco Verch, Creative Commons 2.0
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