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SPÖ Froschberg: „Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern...“


Seit Mai regt sich Widerstand am Froschberg, einer Eisenbahnersiedlung in Linz, gegen ein Mega-Bauvorhaben. Mehrheitlich wird dieses unter den Bewohnern abgelehnt, durch die SPÖ hingegen wird es unterstützt und verteidigt.


Die Eisenbahnersiedlung umfasst eine traditionell große Wählerschaft der SPÖ. Diese fühlt sich heute zu Recht verraten und im Stich gelassen. Noch vor nicht allzu langer Zeit, im Mai 2021, war in einer Aussendung der SPÖ noch die Rede von „Aufwertung der Gemeinschaftsflächen und Erhalt des Grünraums“, sowie „Verbesserung der Wohnqualität durch Sanierungsmaßnahmen“. Kurze Zeit später, als Tina Blöchl (heutige Vizebürgermeisterin in Linz) als Nachfolge von Gemeinderat Klaus Striegl auch den Vorsitz der SPÖ Froschberg übernahm, wurde noch auf Stimmfang gegangen mit Slogans wie „Gemeinsam sorgen wir dafür, dass der Froschberg ein lebenswerter Stadtteil beleibt. Darauf können sich die Menschen die hier leben verlassen.“ Ebenso wurde mit Schlagwörtern wie „leistbarer Wohnraum“ geworben.


Heute sehen die Menschen, dass sie sich auf solch leeres Geschwätz nicht verlassen dürfen. Im Gegenteil, die SPÖ geht Hand in Hand mit der Wohnungsanlagen Gesellschaft (WAG; wurde im Jahr 2004 privatisiert, größter Eigentümer ist die Raiffeisenbank) und beide sorgen dafür, dass dieses Viertel zerstört wird! Gemeinschaftsflächen sollen verbaut und abgewertet, Grünraum vernichtet und neuer, teurer Wohnraum geschaffen werden.


Seit sich Widerstand im Viertel regt, reagiert die SPÖ-Sektion, wie Bewohner berichteten, mit Maulkorb und Anfeindungen. Langjährige Wähler wurden an die Interessen der Raiffeisenbank verkauft. Viele Bewohner fragen sich „Was ist nur aus euch geworden?“, da die Sektion ebenso langjährige Nachbarn umfasst, sowie die Vizebürgermeisterin selbst, Tina Blöchl, hier aufgewachsen ist und nach wie vor in einer Eisenbahnerwohnung lebt (auch fragwürdig beim Einkommen einer Vizebürgermeisterin). Alle Versprechungen sind nichts anderes als „Geschwätz von gestern“. Die Initiative Froschberg hingegen verbreitete unlängst einen Infofolder, wo selbst Sektionsmitglieder eingestehen mussten: „Es ist enttäuschend, dass es von uns so etwas nicht gibt“.


Vielsagend ist auch, dass die katastrophale Parkplatzsituation nicht in Angriff genommen wird. Nach dem „Bewohnerticket“ folgte nun die Einführung von zeitweiligen Parkverboten (vor den Häusern!) bei Veranstaltungen in der Raiffeisen Arena. Schon hunderte Autos wurden abgeschleppt und die SPÖ verkündet stolz eine (weitere!) Befragung der Bewohner im Gemeinderat einzubringen. Was den Bewohnern besonders übel aufstößt: „Während uns erklärt wird, wegen der schlechten Parkplatzsituation auf Öffis umzusteigen, wird die Vizebürgermeisterin jeden morgen mit einem Dienstfahrzeug abgeholt“.


Das ist keine Ausnahme, sondern bezeichnend für die Politik der SPÖ, die schon lange keine Politik im Sinne der Arbeiter mehr betreibt. Worum es geht sind Wahlkampf und der Erhalt der Posten (was nicht zuletzt der Sieg Bablers bestätigte), zugunsten von Monopolen wie der Raiffeisenbank und zu Lasten der Arbeiter und des Volkes.






Bildquelle: Linzer Ansichten Nr. 26; Postauswurf SPÖ Sektion Froschberg

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