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Oberösterreich: Lenzing AG streicht 600 Arbeitsplätze



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Schock für 600 Beschäftigte beim oberösterreichischen Faserhersteller Lenzing AG. Bis 2027 sollen 600 Industriearbeitsplätze gestrichen werden, rund 250 noch heuer. Eine Katastrophe für die Beschäftigten, aber auch für die Region, da Lenzing der Konzern mit den meisten Beschäftigten in der Region ist.

 


Lenzing-Arbeiter protestieren am Werksgelände


Vor zirka einer Woche wurde bekannt, dass bei Lenzing Massenkündigungen bevorstehen. Der Schock sitzt tief, denn 600 Arbeiter bangen um ihre Arbeit und somit auch um ihre Zukunft. Eine Betriebsversammlung Ende September wurde von den Beschäftigten dazu genutzt, einen Protestmarsch durch das Werksgelände durchzuführen. Berichtet wurde, dass die Sicht auf die Demonstrierenden jedoch durch die dort ansässige Feuerwehr verstellt wurde. Nur durch einen hereinkommenden Einsatz wurde das beendet.

 


Kündigungen wegen „Effizienzsteigerung“?


Als Grund für den Stellenabbau gibt der Vorstand an, dass die Verwaltung effizienter werden solle. Der wesentliche Punkt besteht aber darin, dass Konzerne maximale Gewinne erzielen wollen und das auf Kosten der Arbeiter. Davon sind - wie man sieht - auch die Arbeiter bei Lenzing nicht verschont. Diese „Einsparungen“, wie es der Vorstand nennt, belaufen sich auf 45 Millionen jährlich. Man kann auch davon ausgehen, dass Geschäftsführer und Aktionäre weiterhin große Dividenden, Prämien und Ausschüttungen für sich selbst geplant haben. „Wir sind unserer Verantwortung bewusst. Der Betriebsrat war von Anfang an eingebunden und wir haben einen Sozialplan erstellt.“, so Georg Kasperkovitz, Vorstand bei Lenzing AG. Weiter auch: „Die wirtschaftliche Lage habe sich im Vergleich zum Vorjahr verbessert, allerdings bleibt das Marktumfeld sehr schwierig.“ Das sind leere Phrasen, die auch in der Vergangenheit gerne hergenommen wurden, um Arbeitsplätze abzubauen und um die Gewinne zu maximieren. Davon können sich jedoch jene, die bald arbeitslos sein werden nichts kaufen... Gerade MAN in Steyr sollte ein Beispiel sein, dass es hier einen starken Arbeitskampf geben muss und dass sich die Beschäftigten nicht auf Parlamentsparteien und Gewerkschaftsführung verlassen dürfen. Denn wenn ein Betriebsrat von Anfang an eingebunden ist und nicht sofortige Kampfmaßnahmen einleitet, um das zu verhindern, ist es nicht schwer zu erraten auf welcher Seite er schlussendlich steht. Es braucht Kampfmaßnahmen, die auch selbst organisiert werden. Damit nicht wie in zahlreichen anderen Bespielen der vergangen Jahre der Kampf der Arbeiter bereits im Keim erstickt wird.

 

Was diese Massenkündigungen für die Region genau bedeuten werden ist noch unklar, denn wenn der größte Konzern in der Region 600 Arbeitsplätze streicht, heißt das auch für andere Arbeitsplätze und die Region in der Regel nichts Gutes. Oftmals sind viele kleine Betriebe von den Monopolkonzernen abhängig. 

 


Bildquelle: C.Stadler/Bwag; CC-BY-SA-4.0

 

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