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Flugblatt für Protest der Freizeitpädagogen


Hier möchten wir für unsere Leser den Text eines Flugblattes veröffentlichen, das sich dem aktuellen Widerstand und Protest der Freizeitpädagogen widmet. Verfasst wurde das Flugblatt von Beschäftigten im Bildungs- und Sozialbereich, die Rote Fahne unterstützt diese Initiative. Das Flugblatt wird unter anderem an einem Protest am Mittwoch, den 20. September in Wien verbreitet. Es findet eine öffentliche Betriebsversammlung statt, an der 2.500 Freizeitpädagogen aus 140 öffentlichen Volksschulen teilnehmen werden. Zuletzt streikten die Freizeitpädagogen am 15. Juni dieses Jahres gegen die geplante „Reform“ der Regierung. Dazu möchten wir auch den Artikel "Die Freizeitpädagogen wehren sich" empfehlen [hier der LINK].





Verteidigen wir die Freizeitpädagogik!

Verteidigen wir unsere demokratischen und sozialen Rechte!



Der Vorstoß des Bildungsministeriums die Freizeitpädagogik in ihrer jetzigen Form abschaffen zu wollen, reiht sich ein in eine ganze Palette an Vorstößen, Kürzungen und Umstrukturierungen im Erziehungs- und Sozialbereich.


- Keine Nachbesetzungen, Personalkürzungen, keine Aufstockung. Immer mehr Beschäftige leisten alleine die Arbeit von zwei oder drei!

- Lohnkürzung. In Relation zu den Teuerungen, sowie zur Mehrarbeit die geleistet wird, brachten die letzten Lohnerhöhungen lediglich einen Lohnverlust!

- „Entwertung“ von beruflicher Qualifikation. Pädagogik, ob für die Freizeit, im Kindergarten, oder Schulbetrieb ist mehr als „ein bisschen Spielen“, oder „Kinderverwahrung“.


Ob im Kindergarten, Nachmittagsbetreuung, Schule, Wohngruppen, ... überall herrscht Unmut, denn es sind oft katastrophale Zustände unter denen gearbeitet werden muss!


* Die Regierung tut so, als kämen alle diese Missstände „überraschend“, als fallen sie über uns herein, ähnlich wie eine Naturkatastrophe. Der aktuell akute Lehrermangel ist dabei nur ein Ausdruck davon. Schlechte Zustände werden erzeugt, um dann weitere Kürzungen und Verschlechterungen als „Notwendigkeit“ durchsetzen zu können, wie die Ablöse der FreizeitpädagogInnen durch AssistenzpädagogInnen. Nichts als Heuchelei ist es, wenn die Sozialdemokratie diesen Protest der FreizeitpädagogInnen jetzt für sich „entdeckt“, ist sie doch, besonders in Wien, politisch verantwortlich für diese Entwicklung.


* In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Protestaktionen und Streikankündigungen, von Kindergarten-, über HortpädagogInnen zu LehrerInnen, die sich für bessere Arbeitsbedingungen, höhere Löhne und eine Qualitätssicherung einsetzten. Unterstützt wurden diese Aktionen vielfach auch von Eltern und Schülern selbst. Vielen ist bereits klar: Hier geht es zwar einerseits um die Arbeitsbedingungen tausender Beschäftigter, andererseits aber auch um unsere demokratischen und sozialen Rechte auf eine angemessene öffentliche Bildung und Betreuung.


Wir können daraus wichtige Lehren ziehen:

- die Beschäftigten sind kampfbereit!

- es gibt breites Verständnis und Unterstützung durch die Bevölkerung!

- es wurden zwar gewisse Ziele durchgesetzt, doch unterm Strich wurden durch die Gewerkschaftsführung faule Kompromisse geschlossen!


* Umso bedeutender ist der entschlossene Kampf der FreizeitpädagogInnen. Tausende Augen in ganz Österreich sind darauf gerichtet, da er stellvertretend für eine ganze Branche steht! Eine Besonderheit ist, dass es dabei einerseits um ökonomische Fragen nach Lohn und Arbeiterbedingungen geht, andererseits sich dieser Arbeitskampf politisch gegen die geplante Reform stellt, die einem undemokratischen Umbau des Bildungssystems entspricht.

Diese Proteste zeigen uns auf…

- dass durch die Herrschenden, seien sie vertreten durch die ÖVP oder die sogenannte Wiener „Fortschrittsregierung“ (SPÖ, Neos), keine Verbesserungen zu erwarten sind. Das Gegenteil beweisen sowohl der aktuelle Trend, als auch die vergangenen Jahre.

- dass es eigenständige Initiative und Ausdauer braucht um kampfbereite KollegInnen zu organisieren.

- dass es notwendig ist, über diesen Bereich hinauszugehen, die Proteste und Kämpfe der Branche miteinander zu verbinden, um nicht durch Isolierung zu einem faulen Kompromiss gezwungen zu werden.



Freizeitpädagogik bleibt! Kein fauler Kompromiss!

Entgegen dem Abbau und Umbau: Kämpfen wir für ein Sozial- und Erziehungswesen im Dienste des Volkes!





Bildquelle: Betriebsrat Bildung im Mittelpunkt

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