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Herbert K.

Der Arbeitsdruck ist unmenschlich

(Korrespondenz aus dem Betrieb)




Ich arbeite seit Kurzem in einem großen Betrieb in Oberösterreich und habe noch einen befristeten Vertrag. Die Arbeit ist sehr vielfältig und es bedarf eines umfangreichen Wissens, um fehlerfrei arbeiten zu können.



Für eine ausreichende und qualitative Einschulung haben die Kollegen jedoch keine Zeit, weil es durch Kündigungen, Krankenstände und Urlaubs- bzw. Zeitausgleichsabbau zur permanenten Unterbesetzung kommt. Neue Kollegen können noch gar nicht so schnell sein, wie jene die schon jahrelang dort arbeiten, dennoch wird es von ihnen verlangt. Die Angst davor, dass der Dienstvertrag nicht verlängert wird, setzt jeden gewaltig unter Druck. Man muss gleichzeitig schnell und fehlerfrei arbeiten. Jetzt ist mein Kollege auf Urlaub und ich muss einen Teil seines Aufgabengebiets mitmachen. Da ich schon etwas älter bin, habe ich natürlich auch Angst um meinen Arbeitsvertrag. Ich konnte dieses Arbeitspensum in der normalen Arbeitszeit allerdings nicht bewältigen. Ich sah keinen anderen Weg und habe daher an einem Wochenende von zu Hause aus gearbeitet – in meiner Freizeit und unbezahlt. Man wird so sehr unter Druck gesetzt, die Arbeitsverdichtung nimmt immer mehr zu und es herrscht kein gutes Arbeitsklima, da alle Kollegen völlig überlastet sind. Zum Betriebsrat braucht man erst gar nicht zu gehen, denn alle Kollegen die sich über die unmenschlichen Zustände beschwert haben, wurden gekündigt. Wir sind in einer modernen Sklaverei gefangen. Jeder hat Angst nicht „schnell genug“ und nicht „fehlerfrei“ zu sein, jeder hat Angst den Job zu verlieren. Das sind in den Zeiten der Teuerungen, in denen jeder Cent dringend benötigt wird um den Lebensunterhalt bestreiten zu können,  natürlich berechtigte Ängste – ich habe diese Ängste auch, aber ich weiß nicht, wie lange ich so einen Druck noch aushalten kann.

 

 

Bildquelle: Erschöpft, geralt, Pixabay



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Was sind Korrespondenzen?

 

Korrespondenzen sind Beiträge aus verschiedenen Teilen der Bevölkerung, sozusagen ein direktes Sprachrohr aus dem Volk. Ihre Gemeinsamkeit ist, dass die jeweiligen Korrespondenten direkt aus ihrem alltäglichen Leben berichten: aus dem Betrieb, dem Viertel, der Familie, der Schule, usw… Als Presse aus dem Volk, drückt die revolutionäre und demokratische Presse nicht nur die Interessen des Großteils der Bevölkerung aus, sondern bindet deren Repräsentantinnen und Repräsentanten auch aktiv ein, gibt ihnen eine Stimme, präsentiert die verschiedenen Meinungen und Ideen aus den Massen um sie miteinander vergleichen zu können und in Diskussion treten zu lassen. Daher finden in der Roten Fahne die Arbeiterinnen und Arbeiter, Stimmen der Jugend- und Frauenbewegung, der Studierenden, der Gewerkschaftskräfte, der Migrantinnen und Migranten ebenso wie der kleinen Selbstständigen und Gewerbetreibenden, Stimmen aus Stadt und Land, eine Plattform und ein Organ. Die Korrespondenten sind keine Redaktionsmitglieder, weshalb sie auch nicht im engeren Sinne an die Blattlinie gebunden sind, sondern “ihre Stimme” zum Ausdruck bringen.

 

Wie kann man Korrespondent der Roten Fahne werden?

 

Möchtest du aus deinem Betrieb, dem Viertel, der Familie, oder Nachbarschaft berichten? Dann schreibe uns unter korrespondenz@rotefahne.at und schildere kurz warum du Korrespondent sein und worüber du berichten möchtest.

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