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Betriebsversammlung BMW Steyr: Kampfmaßnahme?

(Korrespondenz aus dem Betrieb)



Bei uns im BMW-Werk wurde nun die erste Betriebsversammlung wegen den KV-Verhandlungen der Metaller abgehalten. Eine erste sogenannte „Kampfmaßnahme“ der Gewerkschaftsführung, gegen die Frechheit des Angebots von 2,5 Prozent, als Antwort auf die Forderung einer Lohnerhöhung von 11,6 Prozent. Zahlreiche Kollegen beteiligten sich daran, auch wenn man die Zeit dieses Ausfalls aus eigener Tasche bezahlen musste!

Am 24.10. wurde bei uns im Betrieb (BMW Motorenwerk Steyr) eine Betriebsversammlung wegen den KV-Verhandlungen abgehalten. Dabei geht es schließlich um unseren Lohn, dachte nicht nur ich mir, sondern auch zahlreiche meiner Kollegen. Auch wenn ich kein Vertrauen mehr in die Gewerkschaftsführung habe, denke ich das es hier Möglichkeiten gibt, um uns Arbeiter zusammenschließen zu können. Denn wenn man so hört, was unsere sogenannten „Vertreter“ in ihren Reden so von sich geben, glaubt man nicht daran, dass es wir dieses Jahr eine reale Lohnerhöhung bekommen werden.


Was wirklich eine Frechheit ist, dass sich wir Arbeiter uns die Zeit der Betriebsversammlung selbst zahlen müssen. Wir mussten Ausstempeln während dieser Zeit! Wozu gibt es sonst den monatlichen Beitrag für die Gewerkschaft den jedes Mitglied zahlen muss, wenn nicht genau für das? Andreas Brich ( ÖGB-Vorsitzender Steyr) beschwerte sich: „Nach sieben Mal in Wien zusammenkommen [Anm. gemeint sind die KV-Verhandlungen] ist immer noch nichts ins Rollen gekommen!“ Das zeigt schon, welches „Durchsetzungsvermögen“ unsere ach so „kampfbereite“ Gewerkschaftsführung hat! Warum braucht es sieben Verhandlungstreffen um Betriebsversammlungen zu machen? Warum sind wir für diese Frechheit, wie sie immer wieder betont wird, nicht schon längst im Streik? Das fragen sich viele von uns.


Auch Führungspersonen wurden gebeten, sich für die Arbeiter einzusetzen. Das ist nichts anderes als eine Illusion oder Wunschdenken, denn diese könnten nicht einmal und wollen es auch nicht. Sonnst würde es anders aussehen. Nach den zwei Redebeiträgen, wurde dann noch der Streikbeschluss vorgetragen und mit Handzeichen abgestimmt wer dafür und dagegen ist. Die Schlussworte Andreas Brichs waren „dann werden wir die Betriebsversammlung rasch beenden, denn wir müssen ja unser Kraft sparen!“ Aber Herr Brich, genau das wollen wir nicht, genau jetzt ist nicht die Zeit um Kraft zu sparen, sondern um zu Kämpfen - es geht schließlich um unseren Lohn!





Bildquelle: BMW Motor - Ralphs_Fotos - Pixabay


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