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AMS: Wegen Ehrlichkeit Bezüge gestrichen

Aktualisiert: 9. Juni 2022

(Korrespondenz vom AMS)


Wie allseits bekannt ist, schlägt das AMS mit aller Härte auf Arbeitslose ein. Ein Mann mittleren Alters bekam einen Vermittlungsvorschlag vom AMS für eine Teilzeitstelle als Abwäscher in einer Pizzeria. Bei Vermittlungsvorschlägen ist jeder Arbeitslose verpflichtet sich innerhalb von maximal acht Tagen für die ausgeschriebene Stelle zu bewerben.


Dieser Mann ging seiner Verpflichtung nach, bewarb sich und wurde für ein Vorstellungsgespräch eingeladen. Bei diesem Vorstellungsgespräch war auch eine Dame vom AMS anwesend (diese stellte diese Tatsache allerdings erst nach dem Vorstellungsgespräch klar). Der Arbeitssuchende stellte im Laufe des Vorstellungsgespräches klar, dass er eine Vollzeitstelle suche, da er von einem Teilzeitjob sein alltäglichen Ausgaben nicht bewältigen könne und er, sobald er eine Vollzeitstelle finden würde, diesen angebotenen Job wieder kündigen würde. Natürlich wäre er bereit anzufangen, wollte jedoch auf die Tatsache hinweisen, dass er vermutlich nicht sehr lange in diesem Betrieb arbeiten würde. Wie er weiter erläuterte, habe er diesen Umstand deshalb erwähnt, weil er der Meinung war, es wäre dem Arbeitgeber gegenüber fair, damit dieser das bei der Stellenvergabe berücksichtigen könne.


Diese Ehrlichkeit wurde dem Arbeitssuchenden zum Verhängnis. Die Dame vom AMS sperrte ihm aufgrund von seinem angeblichem „Unwillen die Stelle anzunehmen“ für sechs Wochen (!) den Bezug. Rechtlich gesehen ist daran nichts falsch (außer das unmenschliche Gesetz), da jeder Arbeitslose, sobald er Notstandshilfe bezieht, jede Stelle annehmen muss, solange sie über der Geringfügigkeitsgrenze liegt. Wie die Menschen damit ihr Leben finanzieren sollen, ist für die Herrschenden, die die Arbeitslosen immer mehr in Bedrängnis bringen wollen, völlig egal. Es braucht dringen eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes und eine Vermittlung für Stellen, von denen man sein Leben bestreiten kann.





Was sind Korrespondenzen?


Korrespondenzen sind Beiträge aus verschiedenen Teilen der Bevölkerung, sozusagen ein direktes Sprachrohr aus dem Volk. Ihre Gemeinsamkeit ist, dass die jeweiligen Korrespondenten direkt aus ihrem alltäglichen Leben berichten: aus dem Betrieb, dem Viertel, der Familie, der Schule, usw… Als Presse aus dem Volk, drückt die revolutionäre und demokratische Presse nicht nur die Interessen des Großteils der Bevölkerung aus, sondern bindet deren Repräsentantinnen und Repräsentanten auch aktiv ein, gibt ihnen eine Stimme, präsentiert die verschiedenen Meinungen und Ideen aus den Massen um sie miteinander vergleichen zu können und in Diskussion treten zu lassen. Daher finden in der Roten Fahne die Arbeiterinnen und Arbeiter, Stimmen der Jugend- und Frauenbewegung, der Studierenden, der Gewerkschaftskräfte, der Migrantinnen und Migranten ebenso wie der kleinen Selbstständigen und Gewerbetreibenden, Stimmen aus Stadt und Land, eine Plattform und ein Organ. Die Korrespondenten sind keine Redaktionsmitglieder, weshalb sie auch nicht im engeren Sinne an die Blattlinie gebunden sind, sondern “ihre Stimme” zum Ausdruck bringen.



Wie kann man Korrespondent der Roten Fahne werden?


Möchtest du aus deinem Betrieb, dem Viertel, der Familie, oder Nachbarschaft berichten? Dann schreibe uns unter korrespondenz@rotefahne.at und schildere kurz warum du Korrespondent sein und worüber du berichten möchtest.



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