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Welche Perspektiven hat die Klimabewegung?


„Zerstörte“ Kunstwerke, Besetzungen und Blockaden: In der Bevölkerung stoßen Klimaaktivisten häufig auf Kritik bis hin zur feindseligen Abneigung. Ordentlich unterstützt durch die Monopolmedien wird hier eine Politik betrieben, die Konflikte und Widersprüche in der Bevölkerung verursacht, nicht jene zu Regierungen und Monopolen vertieft.


Wesentliche Forderung ist ein Ende der „fossilen Zerstörung“. Ein sauberes und „grünes“ Bild der erneuerbaren Energie, Digitalisierung, Verzicht („smart-living“) sind Teil eines scheinbar „zukunftsorientierten“ Lebens. Bei näherer Betrachtung aber bröckelt dieses Bild.


In Mexiko, Oaxaca (1) kämpft die Bevölkerung (darunter zahlreiche indigene Stämme) entschlossen gegen Umweltzerstörung. Sowohl Tiere, Vegetation, das Leben im Meer, als auch das Leben der Menschen werden dort durch exzessive Windkraftnutzung nachhaltig zerstört. In Osteuropa gibt es seit einem Jahrzehnt eine Bewegung zum Schutz der Balkanflüsse (2). Sie stellt sich gegen den Bau von den 2.700 geplanten Staudämmen, der als „Zerstörungswelle“ bezeichnet wird. In Brasilien wiederum gibt es Waldrodung, Landvertreibung und Massaker an den armen Bauern, um Plantagen zur „ökologisch nachhaltigen“ Nutzung zu gewinnen (3). Am afrikanischen Kontinent gibt es massive Zerstörung unter anderem für die Herstellung von Batterien, eine „Notwendigkeit“ der „Energiewende“. Nicht zuletzt sei die nun „grüne“ Atomenergie genannt, welche hochgradig gefährliche langfristige Folgen nach sich zieht. Kurz: im Namen des Klimaschutzes gibt es nachhaltige Zerstörung der Umwelt, des Lebensraums der Menschen, sowie Vertreibung, Verfolgung und Morde.


Die Liste der weitaus älteren Branche der Erdölindustrie, was Zerstörung, Krieg und Elend betrifft, ist natürlich länger. Was aber hier aufgezeigt werden soll: es geht nicht um die Form der Energiegewinnung. Sowohl „grüne“ als auch fossile Energie haben ein zerstörerisches Moment in sich und dieser ist bestimmt durch die Art und Weise der Nutzung, bestimmt durch die herrschenden kapitalistischen Verhältnisse.


Auch in der Umweltfrage gibt es kein „wir sitzen alle in einem Boot“. In einer Klassengesellschaft gibt es Klasseninteressen, diese sind Teil der objektiven Bedingungen und werden daher weder durch eine Pandemie noch durch Umweltkatastrophen aufgehoben, wie es im immer wieder bestätigt wird. Der Kampf um unsere Umwelt muss sich daher in Österreich besonders an die Arbeiterklasse richten, denn diese hat am wenigsten gemeinsames Interesse mit der herrschenden Klasse. Der Kampf für eine Reduzierung des Individualverkehrs beispielsweise, beinhaltet den Kampf um bessere Arbeitsbedingungen, den Ausbau des öffentlichen Verkehrs und dessen kostenlose Nutzung, was nur im Kampf gegen die herrschende Klasse durchgesetzt werden kann. In Ländern wie Mexiko und Brasilien macht die Mehrheit die Klasse der armen Bauern aus, welche das größte Interesse gegen imperialistische Zerstörung hat.


Bezüglich der „Klimaaktivisten“ wird aktuell ganz in der alten „Corona-Manier“ polarisiert und gespalten. Damit lenken die Herrschenden von der wesentlichen Frage ab: wie kann Klima und Umwelt wirklich geschützt werden? Es ist nicht in erster Linie die Frage welche Form der Energieproduktion angewendet wird, sondern ob diese dem Volk hilft und dienlich ist. Die Aktionen der Klimaaktivisten werden nun genutzt, um weitere Repressionsgesetze durchzubringen und Protest als „Schaden für alle“ hinzustellen. Um Forderungen und Ziele zu erreichen, braucht es aber verschiedene Methoden und Formen. Gesetze, welche die Bewegungsfreiheit und das Recht auf politische Betätigung zunehmend einschränken und unterbinden, sind entschieden abzulehnen. Fest steht außerdem: es sind Menschen die Energie produzieren und verwenden, aber die Menschen teilen sich in Klassen und haben verschiedene Interessen. Solange der „Klimaschutz“ unabhängig von Unterdrückung und Ausbeutung, Klassenkampf und politischer Macht verstanden wird, ist weder ein Fortschritt für die Umwelt, noch für das Volk zu erreichen.



(1) rotefahne.at, Mexiko: Terror unter „grünen“ Vorzeichen

(2) riverwatch.eu

(3) Brasiliensolidaritaet.wordpress.com

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