top of page

Streiks der Metaller: Kein Abschluss mit Lohnverlust!




Seit gestern, Dienstag den 14. November, wird in rund 200 Metaller-Betrieben tageweise gestreikt. Es ist der erste Streik in der Branche seit 2018. Das ist ein kräftiges und starkes Zeichen der Arbeiterklasse in diesem Sektor und die Streikunterstützung und -sympathie in der Bevölkerung ist groß.



Warum wird gestreikt?


Nachdem schon bei den stundenweisen Warnstreiks in der vorigen Woche Straßenblockaden und Demonstrationen für Wirbel gesorgt haben (wir berichteten: Höhere Löhne: 400 Metaller-Betriebe im Warnstreik), werden nun tageweise die Betriebe bestreikt. Der Grund: die miserablen „Angebote“ der Wirtschaftskammer, die auf Seiten der Unternehmer verhandelt. Die Arbeiter sind offensichtlich strikt dagegen eine Lohnsenkung hinzunehmen und fordern, dass die hohe Inflation durch entsprechende Lohnerhöhungen nicht weiter ihr Einkommen senkt. Dass die Vertreter der Wirtschaftskammer, die offenen Vertreter des Kapitals, den Arbeitern sogar eine Angleichung der Löhne auf die Inflation absprechen, spricht Bände. Und das obwohl die Preise der Waren und Güter doch auch alle dementsprechend erhöht wurden.



Es braucht tatsächliche Lohnerhöhungen!


Die Gewerkschaft fordert ein Plus von 11,6 Prozent für den neuen Kollektivvertrag, der ab 1. November 2023 gültig sein wird. Tatsächlich ist das aber nur die durchschnittliche Inflation plus der sogenannte anteilsmäßige „Produktivitätszuwachs“. Bei höheren Einkommen wird eine Lohnerhöhung von 11,6 Prozent tatsächlich die Inflation des letzten Jahres ausgleichen. Bei niedrigeren und durchschnittlichen Einkommen kann es aber zu einer Lohnsenkung führen, oder dazu, dass man in eine neue Steuerklasse fällt und damit am Ende des Tages weniger Netto-Lohn bekommt, als vor dem KV-Abschluss.


Was bedeutet das? Es braucht zumindest neben der Forderung von 11,6 Prozent eine Festgeldforderung, die auch den unteren Einkommen eine tatsächliche Lohnerhöhung garantiert (d.h. bspw. 300€ Netto mehr). Außerdem muss eine Anhebung der Steuerfreibetragsgrenze durchgesetzt werden, damit der sogenannte „Inflationsausgleich“ nicht dazu führt, dass die Arbeiter weniger Geld zur Verfügung haben als vorher. Ist all das nicht Teil des Arbeitskampfes, wird das Ergebnis nicht im Interesse der Mehrheit der Arbeiter und ihrer Familien sein und das Lebensniveau der Arbeiter weiter senken.



Gewerkschaft zahlt nur Mitgliedern Streikentschädigung.


Nur Gewerkschaftsmitglieder bekommen für die Zeit des Streiks eine Entschädigung durch den ÖGB, alle anderen gehen leer aus. Das führt zu einer Spaltung und Schwächung des Streiks. Die Streiks sollten auch die Forderung beinhalten, dass die Unternehmer auch für die Zeit des Streiks die Gehälter bezahlen.


Die Streiks sind eine wichtige Gelegenheit für die Arbeiterklasse, sich zusammenzuschließen und ihre Interessen gemeinsam zu verteidigen. Sich blind auf die Gewerkschaftsführung zu verlassen wäre falsch und die letzten Jahrzehnte haben das bewiesen!





Bildquelle: Magna Steyr - Gewerkschaft PRO-GE

bottom of page