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Steyr – Gebühr für Gastgärten um 50 Prozent erhöht

(Lokalbericht aus Oberösterreich)



Viele Wirte am Steyrer Stadtplatz sind stinksauer. Bereits im Dezember beschloss der Gemeinderat mit den Stimmen von SPÖ, FPÖ, Grünen und MFG eine Erhöhung der Gastgartengebühr um 50 Prozent. Argumentiert wird diese Erhöhung mit der 1A Lage, der Stadtplatz sei ein herausragender Platz, um gutes Geschäft zu machen - öffentliches Gut koste eben etwas, meinte Bürgermeister Markus Vogl (SPÖ). Der Unmut bei den Wirten ist groß. In Wels und Amstetten erfahren die Wirte Unterstützung, in Steyr werden sie geprügelt, kritisierte Hans Mader den Gemeinderat-Beschluss. In allen anderen Städten sind die Gebühren weiterhin im erschwinglichen Ausmaß geblieben.



Gebühren deutlich höher als in Linz


Seit vielen Jahren versuchen die Wirte und Gewerbetreibenden den Stadtplatz mit Veranstaltungen, Gewerbeflohmärkten, langer Einkaufsnacht, Konzerten oder Bieranstichen und dergleichen zu beleben und den ohnehin schon hohen Leerständen entgegenzuwirken. In einem offenen Brief wenden sich die „Sixpack Wirte“ an den Bürgermeister Vogl. Darin wird die Erhöhung der Gebühr für einen Gastgarten um 50 Prozent als unverhältnismäßig und inakzeptabel bezeichnet und die Kritik geäußert, dass es den Anschein habe, die Verwaltung der Stadt Steyr würde bewusst versuchen, die Rahmenbedingungen für Betriebe zu verschlechtern. Ein Vergleich der Gastgartengebühren zeigt, dass für Best-Lage in Linz (Landstraße) mit wesentlich höherer Frequenz als der Stadtplatz in Steyr, die Kosten mit 4,23 Euro je Quadratmeter um 61 Prozent günstiger sind als jene von Steyr. Betont wird auch, dass die Wirte im Sommer fast jeden Freitag einen „Schmankerlmarkt“ mit Livemusik veranstalten, um den Stadtplatz zu beleben. Die Kosten dafür belaufen sich auf etwa 1.000 Euro wöchentlich.



Wirtshaus nur mehr für eine kleine Minderheit?


Die Erhöhung der Gastgartengebühr trägt sicherlich nicht zur Belebung des Stadtplatzes bei, damit wird eher das Aussterben gefördert. Durch die enormen Teuerungen bei Energiekosten, Mieten, und Lebensmitteln ist der Überlebenskampf der kleinen Gastwirte ohnedies schon eine große Herausforderung. Dazu kommen noch die immer häufiger und zahlreicher ausbleibenden Gäste, die sich eben auch aufgrund der extremen Teuerungen einen Besuch beim Wirten nicht mehr leisten können. Der Lohnraub der letzten Jahre zeigt seine Wirkung! Wenn auch die Löhne entsprechend steigen würden, würden nicht so viele Gäste ausbleiben. Die Drangsalierung der Kleinbetriebe geht Hand in Hand mit der Drangsalierung der Arbeiter und Angestellten.

 




Bildquelle: Stadtplatz Steyr, Isiwal, Wikimedia, CC BY-SA 4.0 URKUNDE

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