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Linz: 12. Feber-Gedenkstätte durch heruntergelassenes Gitter unerreichbar!

(Lokalbericht aus Oberösterreich)




Im Rahmen eines historischen Spaziergangs zum Gedenken an die Opfer des 12. Feber 1934, den die Rote Fahne begleitete, wurde den Teilnehmern der Inhalt und Verlauf der Feberkämpfe in Linz nähergebracht.


Der Rundgang startete beim Schillerpark in Linz, wo einst das Kolosseum lag. Nach einer kurzen Begrüßung wurden die damalige politische Lage, die Lebensbedingungen der Arbeiterklasse und die besonderen Bedingungen rund um die Feberkämpfe erläutert. Auf dem Weg zur Mozartstraße folgten detailreiche Einblicke und Hinweise zur historischen Bedeutung dieser Kämpfe, die sowohl damals, als auch heute ein vorbildhaftes Beispiel geben, wie stark eine vereinte Arbeiterklasse sein kann. Bei der Gedenktafel für die Opfer im Kampf gegen den Faschismus und für ein freies Österreich, wurde über weitere wichtige Destinationen der Kämpfe, wie zu Beispiel die Markthalle, der Südbahnhofmarkt, die Diesterwegschule und die Dorfhalle informiert.




Der feierliche Abschluss des Spaziergangs sollte bei der Gedenkstätte im ehemaligen Hotel Schiff, heute die SPÖ-Zentrale, stattfinden. Der Zugang zur Gedenkstätte war jedoch durch ein herunter gelassenes Gitter nicht möglich! Dass schon Kranzniederlegungen stattgefunden hatten, war durch das Gittertor ersichtlich. Es ist eine maßlose Frechheit, dass eine Gedenkstätte gerade am Tag des Gedenkens nicht für alle öffentlich zugänglich ist, auch wenn die Gedenkstätte im Hof eines Gebäudes liegt, welches sich im Besitz der SPÖ befindet! Das zeigt den Umgang der Sozialdemokratie mit diesem Gedenk- und Feiertag. Auf der einen Seite halten sie den Tag alibimäßig hoch, auf der anderen Seite verdrehen sie dessen Inhalt und versuchen ihn den Händen des Volkes zu entreißen, indem sie eine „Exklusivnutzung“ beanstanden. Der 12. Feber ist ein Gedenk-, Feier- und Kampftag der Arbeiterklasse und nicht der SPÖ, denn diese versuchte schon 1934 die Teilnahme der Arbeiter am Kampf zu verhindern.




Kurzerhand wurde die letzte Station zum Bulgariplatz verlegt. Beim Denkmal des Brauereimitarbeiters und Arbeitersamariters Anton Bulgari, der nach den Feberkämpfen durch standrechtliche Verurteilung am Galgen sein Leben gab, legten die Teilnehmer Blumen nieder und zündeten Kerzen an. Im Gedenken und zu Ehren der Gefallen, Ermordeten, Gefolterten und Gefangenen der Feberkämpfe wurde die rote Fahne hochgehalten und an einen der größten Meilensteine in der Geschichte der Arbeiterbewegung in Österreich gedacht. Für all jene die sich in den Dienst der Befreiung der Menschheit vom Faschismus, Ausbeutung und Unterdrückung stellten und es verstanden, dass die revolutionäre Einheit der Arbeiterklasse dafür entscheidend ist! Es lebe der 12. Feber 1934!



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