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Indien: Zahlreiche Proteste und Solidarität für Genossen Basavaraj

Aktualisiert: vor 3 Tagen


Wie wir berichteten wurde am 21. Mai Genosse Basavaraj, der Generalsekretär der Kommunistischen Partei Indiens (Maoistisch) gemeinsam mit 26 weiteren Kommunisten und Revolutionären in einem Massaker ermordet. Seither gab es in Indien zahlreiche Aktionen und Aktivitäten zu seinen Ehren in denen vor allem eines betont wurde: dass trotz der grausamen Ermordung dieser großen Revolutionäre der Volkskrieg in Indien, die Revolution, weiter lebt und fortgeführt wird.




Demonstration und Versammlung von 40 Organisationen in Sangur


So gab es bereits am 22. Mai in Sangrur im Bundesstaat Punjab eine große Demonstration mit einer anschließenden Versammlung des Protestes gegen das Massaker und den Krieg gegen das Volk. Der indische Journalist Harsh Thakor berichtet über die Versammlung: „Die bundesstaatsweite Veranstaltung die durch die Demokratische Front gegen die Operation Green Hunt organisiert wurde richtete sich gegen den völkermörderischen Krieg der geführt wird im Namen der Auslöschung des Naxalismus in Bastar und anderen Adivasi-Gebieten. Über 40 Organisationen von Bauern, Arbeitern, ländlichen Mazdoor, Studenten, Jugendlichen und Angestellten sowie kulturelle und literarische demokratische Foren aus dem Bundesstaat Punjab beteiligten sich mit großem Enthusiasmus. Die Veranstaltung wurde geführt von bekannten Verteidigern demokratischer Rechte, darunter Dr. Navsharan, Dr. Parminder Singh, Professor A.K. Maleri, Boota Singh Mehmoodpur und Yashpal Chandigarh. Die Veranstaltung begann mit revolutionären Liedern und einem Tribut für Genossen Keshav Rao alias Basavaraj und anderen Märtyrern die ihr Leben im Kampf des Volkes geopfert haben, gleichzeitig wurden Parolen des Widerstands angestimmt.“ (1)



Der Völkermord an den Adivasi-Ureinwohner in Zentralindien wurde auf der Veranstaltung schwer verurteilt. So sagte Dr. Navsharan: „Massaker, Massenvergewaltigungen, brutale Ermordung von Kindern, weitläufige Vertreibungen und die Zerstörung von hunderten Dörfern sind zur neuen Normalität geworden.“ Damit erfüllt der indische Staat hauptsächlich die Interessen von Großkonzernen aus imperialistischen Ländern, die sich das ressourcenreiche Land in Zentralindien unter den Nagel reißen wollen.



In einer speziellen Resolution der Versammlung wurde das Massaker am Generalsekretär Basavaraj und seinen 26 Genossen verurteilt. Darin wurde auch festgehalten dass, das das Ziel der BJP-Regierung, die revolutionären Kräfte physisch zu vernichten und ihre eigene Herrschaft als unbesiegbar darzustellen, letztendlich zwecklos bleiben wird. Der Mut dieser Deklaration wird unterstrichen durch die Tatsache, dass die Herrschenden in Indien mit schweren Gefängnisstrafen gegen Stimmen vorgehen, die sich mit der Revolution solidarisieren.



Aktionen auf den Universitäten


Die Studentenorganisation „Revolutionäre Studentenfront“ (RSF) hat ebenso drei Tage lang Aktionen für Genossen Basavaraj und die ermordeten Kommunisten organisiert. So wurde am 25. Mai eine Kundgebung abgehalten, zahlreiche Plakate und Sprays wurden an Universitäten angebracht. (2)




Regionalkomitee kündigt einen indienweiten „Bandh“ an


Am 25. Mai wurde durch das „Dandakaranya Special Zonal Committee“ eine Erklärung zum Massaker vom 21. Mai veröffentlicht. Ebenso wurde eine militante Kampagne angekündigt. In einer Stellungnahme riefen sie für den 10. Juni zu einem „Bharat Bandh“, einem indienweiten bewaffneten Streik auf. Vom 11. Juni bis zum 3. August sollen Gedenkveranstaltungen abgehalten werden. (3) Entgegen aller großspurigen Propagandaerklärungen nehmen die Herrschenden in Indien solche Aufrufe zum „Bandh“ durchaus ernst. So stellen beispielsweise die öffentlichen Verkehrsmittel in den Gebieten wo die Revolution, der Volkskrieg stärker entwickelt ist, üblicherweise schon vorsorglich ihren Betrieb ein. Dazu kommt, dass diese Kampagne in die Monsunzeit fällt, die für die bewaffneten Einheiten des indischen Staates die konterrevolutionäre Kriegsführung ernstlich erschwert. Jährlich erleiden die faschistischen Mordtruppen in dieser Zeit Rückschläge und Verluste.



Leichnam wird der Familie vorenthalten


Als ob die Ermordung noch nicht genug wäre, zeigte der indische Staat demonstrativ seine Grausamkeit, indem er der Familie von Basavaraj rechts- und urteilswidrig seinen Leichnam nicht aushändigte und diesen in einer Nacht- und Nebelaktion heimlich einäscherte. Angehörige und Unterstützer reagierten mit Protest. 


Die fadenscheinige Lüge der Polizei, dass keine Angehörigen, die sich auch als solche ausweisen konnten Anspruch auf die Leichname der Ermordeten erhoben hätten wurde bereits vollständig widerlegt. Der Menschenrechtsverteidiger Bela Bhatia berichtete: „Entgegen der Presseerklärung der Polizei waren rechtliche Anspruchsträger [für die Leichname] aller fünf verstorbenen Maoisten aus [den Bundesstaaten] Telangana und Andhra Pradesh in Narayanpur anwesend und haben auch relevante Identitätsdokumente wie Aadhar-Karten [Anm.: die Aadhar-Karte ist der gängigste amtliche Identitätsnachweis in Indien] vorweisen können. N. Ramprasad, der jüngere Bruder von Basavaraj erschien mit zwei Cousins ersten Grades und einem entfernten Verwandten gestern Morgen. Wie auch andere übergaben auch sie ihre Identitätsdokumente sowie einen Brief mit Unterschrift und Siegel an den Stationsbeamten. Zusätzlich zeigten sie sowohl gestern als auch heute eine Kopie der Weisung des hohen Gerichts von Andhra Pradesh welche die Aushändigung der Leichname anordnete. Es ist eine Schande dass die Polizei von Bastar sich zu klaren Lügen herablässt um den Fakt zu verbergen dass sie die Leichname willentlich im Dschungel eingeäschert haben während auf der Polizeistation weniger als drei Kilometer entfernt das Polizeipersonal noch die Informationen aller Angehöriger aufnahm, angeblich für ‚Supurdnama‘ [Anm.: Supurdnama bezeichnet den legalen Prozess der Aushändigung beschlagnahmten Eigentums in Indien]. Das kann ich nur als „foul play“ bezeichnen.“ (4)



Die Angehörigen haben weitere Proteste und Beschwerden vor Gericht angekündigt. Es ist eine ebenso abstoßende wie bekannte Methode der Herrschenden, die sterblichen Überreste von Revolutionären nicht preiszugeben, damit keine Grabstätten und Gedenkorte von ihnen bleiben. Doch mit ihrer panischen Angst selbst vor den Toten beweisen die Herrschenden in Indien tatsächlich wie gefährlich deren geistiges Erbe nach wie vor ist. Hier bestätigt sich wahrlich das, was in zahlreichen Stellungnahmen und Erklärungen bereits geschrieben wurde: Das Erbe der ermordeten Kommunisten und Revolutionäre lebt im Kampf weiter!


(1) Harsh Thakor

(2) Facebook.com: Revolutionary Students Front

(3) telanganatoday.com

(4) „Police perform last rites of Nambala Keshava Rao and other deceased Maoists in Narayanpur grossly abusing basic ethics of human rights or dignity“ Harsh Thakor


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