Am 14. April 2024 starb die 98-jährige Widerstandskämpferin Käthe Sasso und mit ihr eine der letzten Zeitzeugen des kommunistischen Widerstandes in Österreich.
Die Burgenlandkroatin Käthe Sasso wurde schon in sehr jungen Jahren politisiert, so waren ihre Eltern nach den Feberkämpfen 1934 im kommunistischen Widerstand aktiv und kämpften gegen den Austrofaschismus sowie auch gegen den Nazifaschismus. So kämpfte Käthe Sasso schon als junges Mädchen für ein freies und unabhängiges Österreich. Als Teil einer kommunistischen Widerstandsgruppe unterstützte sie Familien hingerichteter Widerstandskämpfer mit Lebensmittel und agitierte mit Flugblättern gegen den Nazifaschismus. Wie viele andere, fiel auch sie der Gestapo in die Hände und wurde, nach einiger Haftzeit in Österreich, ins Kozentrationslager Ravensbrück überstellt. Beim sogenannten Todesmarsch ins Konzentrationslager Bergen-Belsen gelang ihr mit einer Freundin die Flucht. Beide konnten sich in das von der heldenhaften Roten Armee befreite Wien zurückschlagen.
Nicht nur ihr Widerstand gegen den Austrofaschismus, sondern auch ihr Widerstand gegen die Besatzung Österreichs durch den Nazifaschismus ist hochzuhalten. Seit den 90er-Jahren setzte sich Käthe Sasso für das Ehren und die Erinnerungskultur jener Widerstandskämpfer ein, die für ein freies, unabhängiges und demokratisches Österreich kämpften und starben. Vor allem Käthe Sasso ist es zu verdanken, dass die Erinnerungsstätte "Gruppe 40" am Wiener Zentralfriedhof errichtet wurde.
Ihre Standhaftigkeit und ihr unermüdlicher Einsatz für ein freies, unabhängiges und antifaschistisches Österreich wird auch in dem Buch "Der Himmel ist blau. Kann sein. - Frauen im Widerstand Österreich 1938-1945" festgehalten. In ihrer Erzählung schildert sie, wie es ihr im Widerstandskampf ergangen ist: "Verhaften werden sie mich, aber ich werde nichts verraten, und wenn sie mich erschlagen, ich werd niemanden verraten. Ich habe nichts bereut, ich glaube, nicht einmal, wenn es die Möglichkeit gegeben hätte, irgendwohin zu flüchten oder wegzugehen - ich hätte es nicht getan. Ich war überzeugt, wenn es die anderen aushalten müssen, kann ich es auch aushalten."
In einem ihrer letzten öffentlichen Auftritte teilte Käthe Sasso noch eindringlich mit: "Tragt es weiter an die nächsten Generationen, damit ihr vor Faschismus warnen könnt, wenn wir nicht mehr weiter reden können."
Das Leben und Wirken Käthe Sassos steht für alle demokratischen, antifaschistischen und revolutionären Kräfte dafür, die Lehren aus dem Widerstandskampf zu ziehen und diese heute anwenden. Wie Käthe Sasso unermüdlich betonte, ist es notwendig, sich gegen die immer größeren antidemokratischen und reaktionären Angriffe der Herrschenden zusammenzuschließen und zu kämpfen.
Die Botschaft von Käthe Sasso - Aufruf zum Kampf für ein freies, demokratisches Österreich
Bildquelle: Zeitung der Arbeit
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