
Heute vor 80 Jahren, am 27. Jänner 1945, wurde das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz (damals im besetzten Polen) durch die sowjetische Rote Armee befreit. Im KZ Auschwitz wurde der industrielle Massenmord an rund 1,1 bis 1,5 Millionen Menschen durch die Nationalsozialisten verübt – an Juden, Antifaschisten, Kommunisten, Roma und Sinti, … hauptsächlich aus den Ländern Polen, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Italien, Jugoslawien, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Belgien, Rumänien, Sowjetunion, Tschechoslowakei und Ungarn. Der Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz ist bis heute ein Symbol des Sieges der antifaschistischen, demokratischen und revolutionären Kräfte gegen den deutschen Faschismus.
Im KZ Auschwitz gab es auch einen durch die Häftlinge illegal organisierten Widerstand, der sich zunächst hauptsächlich über die verschiedenen Nationalitäten im Lager bildete. Unter ihnen auch eine österreichische Widerstandsgruppe, die sich 1942 gründete. Im Jahr 1943 wurde die sogenannte „Kampfgruppe Auschwitz“ als internationale Widerstandsgruppe organisiert, hauptsächlich durch den Zusammenschluss von österreichischen und polnischen Widerstandskämpfern. Teil der internationalen Leitung der Kampfgruppe Auschwitz war der österreichische Kommunist Ernst Burger, der aufgrund seiner Widerstandstätigkeit am 30. Dezember 1944 gemeinsam mit zwei weiteren österreichischen Antifaschisten vor 15.000 Häftlingen am Appellplatz gehenkt wurde. Ebenfalls Teil dieser Kampfgruppe war der Wiener Kommunist und Mitglied des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Österreichs, Alfred Klahr, dessen theoretische Arbeit zur Frage der österreichischen Nation eine wesentliche Grundlage für den antifaschistischen und nationalen Befreiungskampf in Österreich bildete. Alfred Klahr konnte mithilfe der Kampfgruppe Auschwitz gemeinsam mit einem polnischen Häftling am 15. Juni 1944 erfolgreich aus dem KZ fliehen – wurde jedoch in Warschau von einer SS-Streife aufgegriffen und hingerichtet.
Die zahlreichen Namen des Widerstands im KZ Auschwitz, wie auch die Antifaschisten und Widerstandkämpfer die außerhalb der Lager kämpften, sollten als ehrwürdiges Andenken hochgehalten werden. Ihr Andenken muss heute dazu bestärken, die sozialen und demokratischen Rechte des Volkes zu verteidigen, seinen Zusammenschluss zu fördern und sich gegen die Zerschlagung dieser Rechte durch die Herrschenden zu wehren.
„Kampfgruppe Auschwitz“: Die österreichischen Widerstandskämpfer Alfred Klahr und Ernst Burger
Bildquelle:
Kampfgruppe Auschwitz, Alfred Klahr Gesellschaft
Befreiung Auschwitz, Store norske lexikon Publik Domain
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