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„Uns reicht’s“: Demo gegen Teuerungen in Wien

Vergangenen Freitag fand in Wien eine Demonstration unter der Losung „uns reicht‘s“ statt, die sich gegen die Teuerungen richtete. Organisiert wurde die Demonstration von der KPÖ, und verschiedene Gruppierungen schlossen sich an. Insgesamt zählte die Demonstration, die von der U-Bahnstation Ottakring bis zum Rathausplatz ging, um die 300 Personen.


Trotz der überschaubaren Teilnehmeranzahl war die Stimmung kämpferisch. Sehr laut wurden Parolen wie „Hoch die internationale Solidarität“ mitgeschrien. Man sah mehrere Schilder, aber vor allem Fahnen, besonders tote. Für die Mehrheit der Teilnehmer war es die erste Demo gegen die Teuerungen. „Das ist sehr ernst, die Menschen werden wirklich frieren im Winter!“, sagte ein Demoteilnehmer. „Dagegen protestieren wir.“


Während die Demonstration unter dem Slogan „Preise runter“ … beworben wurde, war aber auch die Forderung „Löhne rauf“ innerhalb der Teilnehmer sehr präsent. Als die Demo vor dem Wiener Rathaus, neben dem sich die ÖVP-Zentrale befindet, angekommen war, wurde von vielen „ganz Wien hasst die ÖVP“ gerufen, und um eine Parole gegen die SPÖ ergänzt. Dies ging jedoch nicht von den Organisatoren der Demonstration aus, sondern von den Leuten die teilnahmen. Auch hörte man von den Organisatoren nichts zum aktuellen Ereignis rund um die Wien Energie.


Betont werden muss, dass die Lohnfrage nicht als zentrale Forderungen der Demonstration aufgegriffen wurde. Das wäre nicht nur wegen der anstehenden KV-Verhandlungen wichtig gewesen. Inflation bedeutet, dass der Preis aller Waren steigt, außer der der Ware Arbeitskraft, also der Lohn. Lohnerhöhungen sind der zentrale Hebel, mit dem die Arbeiter verhindern können, dass sie in der Inflation um einen Teil ihres Lohns betrogen werden. Auch die Russlandsanktionen, welche nur den Hegemonial- und Machtinteressen der „westlichen“ Großmächte dienen, im Volk aber verheerende Auswirkungen haben, wurden in einigen Redebeiträgen verurteilt.


In der Neulerchenfeldergasse und am Brunnenmarkt, wo nach wie vor größtenteils Arbeiter leben, beobachteten sehr viele Menschen interessiert die Demonstration. Viele zeigten ihre Zustimmung, einige jubelten aus den Fenstern und zeigen damit die Dringlichkeit des Anliegens. In den kommenden Monaten wird es immer wahrscheinlicher, dass dieses Potenzial auch die Straße erreichen wird.




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