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Umwelt: Protestcamp und Widerstand gegen den Lobautunnel und Autobahn

Aktualisiert: 13. Jan. 2022

In den letzten Monaten sind die Proteste gegen den Bau des Lobautunnels in Wien immer stärker geworden und haben immer mehr an medialer Präsenz gewonnen. Der Protest richtet sich gerechtfertigterweise gegen die Zerstörung des Naturschutzgebiets Lobau, wo Platz für einen Autobahntunnel geschaffen werden soll.


Während die herrschende Politik bessere Mobilität für die Bewohner und Pendler verspricht, kommt der Tunnel vor allem dem Transitverkehr zugute, womit die Bewohner vor allem schlechtere Luft und Lärm hätten. Also unterm Strich, nicht im Interesse der Bevölkerung, aber sehr wohl der großen Monopole und der EU. Die vielversprochene bessere Mobilität, womit das Projekt schmackhaft gemacht wird, kann sehr wohl und viel besser durch den Ausbau des öffentlichen Verkehrs vorangetrieben werden. Das würde jedoch dem Interesse der Profitmaximierung großer Monopole und der Vorbereitungen der EU für den Kriegsfall gegen Russland (Denn der Tunnel soll panzerfit gebaut werden) entgegenstehen.


Unter den Protestierenden und langjährigen Aktivisten gegen das Großprojekt gibt es eine kämpferische Haltung, die nun sogar zu Camps und Besetzungen geführt hat! Das ist gut, denn wir müssen unser Naherhohlungsgebiet und unsere natürliche Umwelt verteidigen. Ganz falsch wäre es aber, das Problem als einen Kampf „Autofahrer gegen Radfahrer“ zu interpretieren. Das hat mit der Realität des Lobautunnels, der sowohl für die Pendler als auch für die Umwelt schlecht ist, nichts zu tun und fördert nur die Spaltung zwischen den Protestierenden und den lokalen Bewohnern. Es ist deshalb auch keine Entlastung der Pendler, da es ein Projekt zur Förderung des Transitverkehrs ist und des Verkehrsaufkommen insgesamt erhöht wird. Die Lobau muss man vor allem gegen die Rot-Grüne Stadtregierung und die Türkis-Grüne Bundesregierung verteidigen, gegen die Lügen, dass die Autobahn ein soziales Projekt für die Pendler sei. Dabei ist es gefährlich, dass ein Teil der Herrschenden sich selbst als „beste Klimaschützer“ darzustellen versucht. Wie die Ministerin Gewessler (Grüne), die eine erneute Evaluierung des Projektes eingeleitet hat. Das ist ein Bärendienst für die Bewegung. Denn der Bau wird damit zwar nicht aufgeschoben, doch der Protest wird der „Evaluierung“ untergeordnet und Unsicherheit geschürt. Als ob die eigentliche Evaluierung nicht schon längst geschehen ist, und bewiesen hat, dass Lobauautobahn und Lobautunnel katastrophal für das Grundwasser, für bedrohte Tierarten, das Klima, den Naturschutz und das Naherhohlungsgebiet sein werden! Der Bau folgt den Interessen der Kapitalisten, die in Wirklichkeit schuld sind an der Zerstörung der Umwelt.


Die Demonstrierenden und die Bewohner haben gemeinsame Anliegen gegen die Zerstörung der Umwelt und den Anstieg des Transitverkehrs, der nur den Monopolen nutzt. Wenn sie sich zusammenschließen, sind sie eine starke Kraft. Nur so wird der Lobautunnel gestoppt und Schritte Richtung Ausbau des öffentlichen und kostenlosen Verkehrs gesetzt werden können.



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