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UKH Lorenz Böhler nun schon eineinhalb Jahre geschlossen.

(Lokalbericht aus Wien)



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Nach der anschlagsartigen Schließung des UKH Lorenz Böhler (20. Wiener Gemeindebezirk) im März 2024 überschlugen sich die Medien und politischen Parteien mit Stellungnahmen (wir berichteten: LINK Von Letzteren bekundeten alle, dass das Spital bald wieder geöffnet werden solle. Nach eineinhalb Jahren herrscht nun noch immer Totenstille und dass das Versprechen - das Spital im Sommer 2025 wieder zu eröffnen - gebrochen wurde, ist ihnen nicht einmal eine Erwähnung oder Schlagzeile wert.

 


Bauarbeiten verzögern sich um mindestens ein Jahr!


Die „Arbeiten liegen voll im Zeitplan“, so heißt es im „Update vom 15. September“ der AUVA, die das Lorenz Böhler Spital betreibt. Ursprünglich hatte man angekündigt dass um diese Zeit schon längst die ersten Stationen im neuen Gebäude ihren Betrieb aufnehmen: „Eine Inbetriebnahme des nun deutlich umfangreicheren Bauwerks ist Mitte 2025 realistisch“, so die AUVA in einer Aussendung im Sommer letzten Jahres. Anfang dieses Jahres wurde der Zeitraum dann auf 2026 verlängert, also ein Jahr mit Minimalbetrieb im Krankenhaus, ein Jahr weniger lokaler Gesundheitsversorgung, ein Jahr in dem die Beschäftigten auf andere Spitäler verteilt immer noch im Ungewissen über ihre Zukunft sind!

 

Die Verlängerung dieses Zeitraums wurde von den Mainstream-Medien und Parteien gekonnt überspielt. Seit Monaten gibt es de facto überhaupt keine Berichterstattung zum Krankenhaus, außer dem oben erwähnten dreizeiligen Update auf der AUVA-Website. Dass sich der ursprüngliche Zeitraum der Öffnung nun um mindestens ein Jahr verzögert, ist ihnen nicht einmal eine Erwähnung wert – während andere viel unwichtigere Themen in den Medien rauf und runter gespielt werden! So viel zur Stellung der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung in der Prioritätenliste der Herrschenden und ihrer Medienschreiberlinge...

 


Beschäftigte und Anrainer protestierten gegen Schließung


Die Schließung der Stationen im Lorenz-Böhler-Spital war im März 2024 in einer Nacht-und-Nebel-Aktion von der AUVA bekannt gegeben worden, offiziell aufgrund von baulichen Schäden. Über diese Schäden war die AUVA jedoch erwiesenermaßen bereits seit zehn Jahren informiert, ohne zu handeln. Proteste der Beschäftigten und der Bevölkerung im Bezirk folgten (wir berichteten: LINK. Auch brisant: Seit Langem steht das Krankenhaus und insbesondere der unfallchirurgische Bereich im Fadenkreuz der AUVA, die hier offensichtlich einsparen will. Generell wird die Unfallversorgung zugunsten von minderqualitativerer Behandlung wie Primärversorgungszentren immer weiter eingespart.

 

Genau deshalb ist die Information durchaus relevant, nicht nur wann wieder ein Betrieb im Krankenhaus möglich ist, sondern auch welcher. Diese Frage ist entscheidend im Kampf gegen den Umbau der Gesundheitsversorgung in Wien, im Kampf für ein Gesundheitswesen im Dienste des Volkes.



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