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Südkorea: 13.000 Eisenbahner im Streik



Das erste Mal seit vier Jahren starteten die Eisenbahnarbeiter am 14. September in Südkorea einen 4-tägigen Streik. Ihre Forderungen: höhere Löhne, bessere Arbeitsbedingungen und weniger Nachtschichten. Das sind Anliegen, die Millionen Arbeiter in vielen Ländern ebenso bewegen.




Der Streik betrifft sowohl den Personen-, als auch den Frachtverkehr und einen Teil des U-Bahn-Netzes in der Hauptstadt Seoul. Der Streik schränkt diesen Verkehr um insgesamt bis zu 60 Prozent ein. Der staatliche Zugbetreiber, Korea Railroad Corp (KORAIL), kündigte an, Ersatz-Arbeiter zu mobilisieren um den Verkehr aufrecht zu erhalten. Das ist eine Untergrabung des Streiks und eine Methode deren sich viele Konzerne und Unternehmen bedienen, um gegen die Kampfmaßnahmen der Arbeiter vorzugehen. Der Chef des Unternehmens, Han Moon-hee, bezeichnet den Streik als „unrechtmäßig“ und forderte die Beschäftigten auf, wieder die Arbeit aufzunehmen. Ins selbe Horn bläst der Staatsapparat: Arbeitsminister Lee Jeong-sik forderte die Gewerkschaft dazu auf, den geplanten Streik abzusagen, da er „wirtschaftliche Auswirkungen und Unannehmlichkeiten“ erzeugen würde. Ebenso wird bereits von „Versorgungsproblemen“ von Unternehmen gewarnt. Beispielsweise in der Zementindustrie, wo 40 Prozent des Zementtransports auf den Schienenverkehr fallen. Es wird davor gewarnt, dass wegen des Streiks die Rentabilität der Unternehmen beeinträchtigen.


Solche Argumente kennen wir zuhauf auch aus Österreich, oder anderen Ländern Europas! Erst kürzlich wurde auch gegenüber dem Streik der Arbeiter des Tiefkühlproduzenten Ardo Austria Frost in Niederösterreich vor „Versorgungsproblemen“ gewarnt (wir berichteten: LINK). Der Sinn eines Streiks ist es ja gerade Druck aufzubauen, damit die Arbeiter auch ihre Forderungen und Anliegen durchsetzen können. Diese Argumente richten sich gegen das demokratische und gewerkschaftliche Mittel des Streiks und helfen nur den Kapitalisten. Dass die Arbeiterklasse ihre Stärke und Kraft nutzt, sich zusammenschließt und für ihre Interessen kämpft, ist gut und wird die Kraft der Arbeiter- und Volksbewegung stärken.





Bildquelle: Eisenbahn - 스마트랜스 - pixabay

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