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Maria L.

Mauthausen-Gedenkfeier: Ein Tag der Provokationen und Hetze!


Rund um den Tag der Befreiung vom Nazi-Faschismus in Österreich, dem 8. Mai, wurde durch die herrschenden Eliten ordentlich die Werbetrommel für Aufrüstung und Krieg geschlagen und antikommunistische Hetze verbreitet. Wie noch nie zu vor in den vergangenen Jahrzehnten, wurde dieser Tag in aller Öffentlichkeit seinem antifaschistischen und demokratischen Inhalt beraubt!


Bei der diesjährigen Befreiungsfeier im Konzentrationslager Mauthausen ging dies so weit, dass die russische Delegation ausgeladen und dies als scheinbar nicht diskutierbare Selbstverständlichkeit hingestellt wurde. Es mag gerechtfertigt sein kriegsführende Staaten zu solch einem Anlass auszuladen (zumindest wäre es diskutierbar), zudem das heutige Russland im groben Widerspruch zur damaligen Sowjetunion steht. Pikant wird es jedoch dadurch, dass dies noch nie zu vor gemacht wurde, obwohl alle Alliierten, allen voran die USA, Frankreich und Großbritannien mit ihren Aggressionskriegen genügend Anlass in der Vergangenheit gaben und geben! Hier gilt offensichtlich zweierlei Maß, das sich einzig am politischen Zweck der Herrschenden misst. Doch nicht nur das, genauso bedenklich waren Meldungen in diversen offiziellen Ansprachen, die den heutigen Krieg durch Russland bedauern würden, sei es doch das selbe was damals Nazideutschland gemacht hat. Diese scheinbare Kontinuität dient in erster Linie der antikommunistischen Hetze! In den Ansprachen wurde außerdem suggeriert, dass Russland heute mit dem Deutschland von damals gleichzusetzen wäre. Vor nicht allzu langer Zeit hätte so eine Andeutung wohl noch einen Aufschrei verursacht, kommt es doch tatsächlich einer äußerst provokativen Form der Holocaustrelativierung gleich!


Eine weitere offensichtliche Provokation, die kaum Beachtung fand: Sowohl am Schwarzenbergplatz, als auch im KZ-Mauthausen wurden beim Denkmal der Sowjetunion durch offizielle ukrainische Delegationen Kränze niedergelegt. Was insofern nicht anders als eine Provokation zu verstehen ist, da durch die offiziellen Regierungsvertreter und ihre Unterstützer in der Ukraine sowjetische Denkmäler systematisch zerstört werden! Unter anderem wurde beim Mauthausen-Gedenken die ukrainische Delegation durch Vertreter der katholischen Burschenschaften „angefeuert“. Das ist kein Ausdruck der Solidarität oder Völkerfreundschaft, sondern bei all den Widersprüchlichkeiten, insbesondere der umstrittenen, ideologisch eng dem Nazifaschismus verbundenen Kiewer-Regierung, eine Verhöhnung für alle die in Mauthausen grausam ermordet wurden!


Es war auf jeden Fall neu dieses Jahr, dass eine extrem hohe Polizeipräsenz beobachtet werden konnte. Von einer Delegation aus Antifaschisten und Revolutionären aus Österreich, wurde als Reaktion auf die Hetze im Vorfeld ein Spruchband mit der Aufschrift: „Die Rote Armee unter Führung Stalins zerschlug den deutschen Faschismus. Antikommunistische Hetze ist Geschichtsrevisionismus!“ gespannt. Darauf gab es einerseits zustimmende Reaktionen, aber auch Rufe die sich gegen Stalin richteten. Man mag im Bezug auf den Sozialismus durchaus unterschiedliche Positionen haben, doch ausgerechnet im Zuge der Befreiungsfeier so etwas zu rufen, als Teil (!) dieser Veranstaltung, zeigt deutlich, dass ein allgemein aufgeklärtes Selbstverständnis über die österreichische Republik systematisch verdrängt werden soll. Für Zustimmung sorgten außerdem Schilder die sich gegen die Beteiligung an NATO und EU-Eingreiftruppe stellten.





Der diesjährige Tag der Befreiung zeigte wohl deutlicher denn je, dass es kein „neutrales“ Gedenken gibt. Die Herrschenden nützen diese Anlässe, um ihre politischen Interessen zu propagieren und „richtig“ als auch „falsch“ neu zu definieren. Ob es ihnen gelingt einen „Antifaschismus“ zu etablieren, der sich hinter die Kriegsziele der Imperialisten stellt oder nicht, hängt vom Zusammenschluss der wirklichen Antifaschisten, Demokraten und Revolutionären ab. Sie sind es die sich in die Tradition jener stellen, die damals ihr Leben für Souveränität, Unabhängigkeit und tatsächliche Völkerfreundschaft gaben. Die Bevölkerung wird sich nicht so einfach täuschen und für imperialistische Kriegstreiberei instrumentalisieren lassen. Breite Teile wollen die Solidarität der Völker unterstützen und lehnen die EU- und NATO-Militarisierungspläne ab. Die fortschrittlichen Kräfte zu bündeln und zu organisieren ist eine Lehre sowohl aus dem antifaschistischen Befreiungskampf, als auch den aktuellen politischen Auseinandersetzungen. Es ist klar, die Parole unserer antifaschistischen Vorkämpfer, der Partisanen „Tod dem Faschismus! Freiheit dem Volk!“ hat brandaktuelle Gültigkeit!





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