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Jahrestag des Massakers von Odessa: Ein Redebeitrag

Aktualisiert: 5. Mai 2022

Am 2. Mai jährte sich zum achten Mal das Massaker in Odessa, bei dem mehr als 48 Antifaschisten, Gewerkschafter und Revolutionäre durch faschistische Gruppen verbrannt und hingerichtet worden sind. Dazu wurden in Wien und Linz Aktivitäten zum Gedenken abgehalten, bei denen sich Journalisten der Roten Fahne beteiligten. Bei den Gedenkveranstaltungen wurden verschiedene Redebeiträge gehalten, die sich dem Massaker widmeten, unter anderem von einem Aktivist der Organisation „Borotba“ (übers. „Kampf) aus der Ukraine. Hier möchten wir ein Rede von der „Initiative Hände weg von der Ukraine“ veröffentlichen“, die uns dankenswerterweise gesendet wurde.



Rede der Initiative Hände weg von der Ukraine zum 2. Mai:


Heute ist der Jahrestag des grausamen Odessa-Massakers in der Ukraine. Vor acht Jahren wurden mindestens 48 Gewerkschafter, Antifaschisten und Revolutionäre durch ukrainische Faschisten ermordet, weitere 250 wurde verletzt. Bis heute ist keiner der Mörder verurteilt worden. Was es gab waren Lügen, Diffamierungen und bewusste Vertuschung der Ereignisse. Vertreter der ukrainischen Regierung behaupteten sogar, die Gegner des Euromaidan, die im Gewerkschaftshaus waren, hätten sich am 2. Mai selbst angezündet. Der damalige Gouverneur von Odessa bezeichnete das Vorgehen der Faschisten als „rechtmäßig”!


Der sogenannte „Euromaidan” war ein faschistischer Putsch, gestützt und finanziert durch die USA und EU, um sich die Ukraine einzuverleiben! Die Kämpfe gegen den Euromaidan waren eine demokratische Volksbewegung, die sich über weite Teile des Landes erstreckte und Odessa war eines ihrer Zentren. Das Odessa-Massaker war nicht das einzige, das durch die Putschregierung und deren faschistische Banden gegen die Vertreter dieser demokratischen Volksbewegung angerichtet wurde. Erinnern wir uns an das Massaker in Mariupol, als am Tag der Befreiung, den 9. Mai 2014 mehr als 30 Anti-Maidan Demonstranten ermordet wurden. Der damalige Innenminister sprach von „Terroristen” die „liquidiert” wurden. Die demokratische Volksbewegung gegen den pro-westlichen Putsch hatte nie das Ziel die nationale Einheit und Souveränität zu schwächen oder zu untergraben. Im Gegenteil, sie waren es die für eine demokratische Einheit eingestanden sind und dafür in vielen Fällen mit dem Leben bezahlen mussten. Diese demokratische nationale Einheit war es, mit der der Imperialismus geschlagen werden hätte können! Mit diesen Massakern und dem Krieg gegen die Gebiete in der Ostukraine wurde versucht, das Streben nach demokratischer nationaler Einheit im Keim zu ersticken. Es ist vollkommen klar, dass es deshalb übelste nationalistische Propaganda im Dienst der Imperialisten ist, wenn heute die ukrainische Regierung von nationaler Einheit, Unabhängigkeit und Souveränität spricht!


Es ist ein ungehöriges politisches Framing durch die imperialistischen Monopolmedien, wenn jene, die in der Bewegung gegen den Euro-Maidan gekämpft haben, als sogenannte „pro-russische” Separatisten bezeichnet werden. Natürlich wäre es falsch zu bestreiten, dass es diese separatistischen Kräfte gab und gibt, aber zu behaupten, dass das die hegemoniale Kraft im demokratischen Anti-Maidan, im antifaschistischen Widerstand war, heißt der imperialistischen Propaganda auf den Leim zu gehen. Im Gegenteil, das große Ziel der revolutionären und demokratischen Kräfte in der Arbeiter- und Volksbewegung in Odessa war eine geeinte, freie und selbstbestimmte Ukraine, die auch den großen Anteil verschiedener nationaler Minderheiten achtet und ihnen Entfaltungsmöglichkeit gibt, so wie es einst in der Sowjetunion gewesen ist.


Wir werden das Massaker von Odessa niemals vergessen. Es ist ein mahnendes Beispiel für alle antifaschistischen, demokratischen und revolutionären Kräfte überall auf der Welt. Es braucht kein inhaltsloses Gedenken, sondern wir müssen die Lehren dieses Massakers ernst nehmen. Es ist eine Lehre für alle demokratischen, antifaschistischen Kräfte der Welt, dass sie ihre Reihen fest schließen müssen, dass sie eine gemeinsame Front brauchen. Odessa zeigt uns, zu welchen Taten die Reaktion bereit ist. Wir vergessen nicht, dass der „Euromaidan”, jene die dieses Massaker angerichtet haben, von den USA und der EU unterstützt und finanziert worden sind. Und genauso vergessen wir auch nicht die lange genug erzählten Geschichten von der EU als ein „Friedensprojekt”, von der angeblich fortschrittlichen Entwicklung die der Imperialismus bringt. Wir sehen heute, am Jahrestag des Massakers von Odessa, wie dieser sogenannte Fortschritt aussieht. Der imperialistische Fortschritt hat das Gesicht von 48 ermordeten Gewerkschaftern, Antifaschisten und Revolutionären am 2. Mai 2014 in Odessa. Schauen wir in ihre Gesichter, fragen wir wie ihnen der imperialistische Fortschritt des Euromaidan bekommen ist! Fragen wir den mit 17 Jahren ermordeten Vadim Papura, fragen wir Christina Bewzhanitskaya, Aleksander Priymak, Aleksandr Zhulkov, Gennady Petrov, Andrey Brazhevsky, Vadim Negaturov, Igor Zayats, Irina Yakovenko, Vladimir Brygar, Evgeny Mitchik, Svetlana Pikalova, Vladimir Novitsky, Nina Lomakina, Victor Polevoy, Evgeny Losinskiy, Aleksandr Konanov, Aleksey Balaban, Yuriy Karasev, Serghey Kostyukhin, Ivan Milev, Nikolay Yavorskiy, Igor Lukas, Andrey Gnatenko, Leonid Berezovskiy, Igor Ostroznuk, Anna Verenikina, Aleksandr Sadovnichiy, Gennady Kushnarev, Nikolay Kovriga, Victor Bullakh, Victor Gunn, Anatoly Kalin, Alla Polulyakh, Sergey Mishin, Mikhail Shcherbinin, Pyotr Kair, Maxim Nikitenko, Vyacheslav Markin, fragen wir Dmitry Nikituk!


Kein Vergeben, kein Vergessen! Gedenkt den Opfern des Odessa-Massakers!

Nieder mit Imperialismus und Faschismus – hoch die internationale Solidarität! Unterstützt den antifaschistischen und antiimperialistischen Kampf in der Ukraine!






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