Indien: „Es ist nicht unsere Politik, die Interessen des Volkes zu verraten“
- Maria L.
- vor 31 Minuten
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In den vergangenen Wochen wurde durch die Monopolmedien das Gerücht einer angeblichen Kapitulation der Kommunistischen Partei Indiens (Maoistisch) erneut aufgekocht. Eine Stellungnahme kursierte, in welcher die revolutionäre Partei angeblich die Aufgabe des bewaffneten Kampfes deklariert hätte. Diese Stellungnahme wurde jedoch durch die Partei selbst entschieden zurückgewiesen. In Verteidigung der KPI(maoistisch) und des revolutionären Kampfes in Indien erschien weiters eine Erklärung des Internationalen Kommunistischen Bundes.
Jüngst kursierte eine Stellungnahme, in welcher angeblich im Namen der Partei erklärt wurde, dass man sich „nun auf ‚Massenkämpfe‘ konzentrieren werde, um die Probleme der unterdrückten Bevölkerungsgruppen Indiens anzugehen, anstatt die bewaffnete Konfrontation fortzusetzen“. Weiter wird dem vor rund einem halben Jahr ermordeten Generalsekretär der KPI(maoistisch) Basavaraju unterstellt, sich für einen Waffenstillstand ausgesprochen zu haben. (1)
KPI(maoistisch) weist Kapitulationsvorwürfe energisch zurück
Am 20. September wurde in einer Stellungnahme der KPI(maoistisch) die angebliche Kapitulation dementiert. Unter folgenden Losungen wurde die Erklärung eingeleitet: „Es entspricht nicht unserer Politik, die Interessen des Volkes zu verraten, indem wir unsere Waffen dem Feind überlassen und uns in die Zivilgesellschaft auflösen. Unsere Pflicht ist es, den Klassenkampf – den Volkskrieg – fortzusetzen, um die revolutionäre Bewegung im Land entsprechend der veränderten sozialen Lage voranzutreiben.“
Wenig später legten die wirklichen Autoren der angeblichen Kapitulationserklärung, die Verräter am Kampf des indischen Volkes, unter großer medialer Aufmerksamkeit die Waffen nieder und ergaben sich öffentlich der hindu-faschistischen Regierung. In einer weiteren Stellungnahme der KPI(maoistisch), welche die inneren Kämpfe rund um die Kapitulation ausführlich darlegt, heißt es dazu:
„Das Zentralkomitee unserer Partei berichtet, dass sich insgesamt 61 Personen – darunter Politbüromitglied Sonu, Vivek, Mitglied des Sonderzonenkomitees von Dandakaranya, Deep, stellvertretendes Mitglied des Sonderzonenkomitees von Dandakaranya, zehn Mitglieder des Regionalkomitees der Partei, Parteimitglieder und Mitglieder der PLGA (Volksbefreiungsguerillaarmee) – sich am 14. Oktober in Anwesenheit des Ministerpräsidenten von Maharashtra, Devendra Fadnavis, der Polizei in Gadchiroli ergeben haben und in das zivile Leben zurückgekehrt sind. Sie haben 50 Gewehre, die unserer Partei und dem revolutionären Volk gehörten, dem Feind übergeben. Diese Kapitulation ist Verrat an der Revolution, eine Schande für die Partei und konterrevolutionär.“
und weiter:
„Es ist falsch, wenn die Verräter Sonu und Satish behaupten, sie würden die Revolution auf dem richtigen Weg wieder aufbauen. Sie stehen unter der Kontrolle der zentralen und staatlichen Geheimdienste, und alle Volkskämpfe oder revolutionären Bewegungen, die sie aufbauen, werden von der Regierung unterstützte Volksbewegungen sein. Wenn diese Verräter also im Namen des Volkes auftreten, rufen wir das Volk auf, sie zu schlagen und zu vertreiben.“

Stellungnahme des Internationalen Kommunistischen Bundes (IKB)
In einer Stellungnahme des Internationalen Kommunistischen Bundes , welche die KPI(maoistisch) und die Revolution in Indien verteidigt, wird unter anderem dargelegt, was die grausame Operation Kagaar für die Volksmassen in Indien bedeutet. Es verdeutlicht, was die „Kooperation“ mit Kräften der indischen Regierung bedeutet:
„Die starke Zentralisierung in den Händen der Zentralregierung und die Vereinheitlichung der Kommandostrukturen von Polizei, Geheimdiensten und Armee, verbunden mit einem umfassenden Angriff auf jede Form von Opposition von Intellektuellen, Progressiven und sogar parlamentarischen Parteien (sogar die Kongresspartei wurde der Kollaboration mit „Naxaliten der Städte“ beschuldigt!), stellen sicher, dass die gesamte Macht des bürokratisch-feudalen Staates gegen die revolutionäre Bewegung gerichtet werden kann. Die Armee leitet die Militäraktion direkt, es kommt zu Luftangriffen, „Spezialeinheiten” führen den Großteil der paramilitärischen und polizeilichen Kräfte an. Die drakonische Verfolgung mit Folter, Vergewaltigung und Entführung/„Verschwindenlassen” richtet sich gegen demokratische Organisationen, die zuvor relativ frei agieren konnten, um die Weiterverbreitung der Partei zu unterbinden und ein von weißem Terror geprägtes soziales Klima zu schaffen. Der Einsatz eines Systems von „sicheren Dörfern” (in Wirklichkeit Konzentrationslager) und „vorgelagerten Operationsbasen” mit Militärstützpunkten im Zentrum eines „Teppichkontroll-Sicherheitssystems”. Der Einsatz von „zivilen Aktionsprogrammen”, „freundlicher Polizeiarbeit”, der Versuch, die Massen durch die Verteilung von Gütern „zu kaufen”, indem ihre Armut ausgenutzt wird. Die Bemühungen, die Desinformationskampagne als Teil der psychologischen Kriegsführung bis in jedes abgelegene Dorf zu tragen (Die CRPF [Central Reserve Police Force] verteilt Zehntausende von Radios in Bastar). Die Politik, die Schlägertrupps der Großgrundbesitzer, Abtrünnigen und unterdrückten Massen zu konterrevolutionären Milizen (wie der „District Reserve Guard”) zu mobilisieren, um die Massen gegeneinander kämpfen zu lassen. Massive Programme für Verräter und Abtrünnige, mit Amnestie und wirtschaftlicher „Entschädigung“ für diejenigen, die „Reue zeigen“ und sich „dem Mainstream anschließen“. Eine zentralisierte Medienberichterstattung, in der die Verluste der Kräfte des alten Staates vertuscht, ihre „Erfolge“ jedoch übertrieben dargestellt werden, intensive Berichterstattung über abtrünnige Kader und Bilder von „Massenkapitulationen“ (die nicht selten inszeniert sind).“
Gegen Verwirrung und Zweifel in den Reihen der Kommunisten, Revolutionäre und Unterstützer der Revolution in Indien, hebt der Internationale Kommunistische Bund hervor:
„In den letzten zwei Jahrzehnten war die KPI (Maoistisch) eine Quelle stärkster Inspiration für Kommunisten und Revolutionäre auf der ganzen Welt. Tatsächlich wurden viele der proletarischen Revolutionäre der neuen Generationen, die heute eine entscheidende Rolle im Kampf um den Wiederaufbau der antiimperialistischen und revolutionären Bewegung in vielen Ländern spielen und wertvolle Beiträge zum Kampf um die Wiederherstellung der Kommunistischen Parteien leisten, durch die Kraft des Eindrucks der revolutionären Umgestaltung der Realität durch den Volkskrieg unter Führung der KPI (Maoistisch) von der maoistischen Avantgarde überzeugt. Ein Prozess, der dem ähnelt, von dem Vorsitzender Mao sagte, dass die Salven der Kanonen der Oktoberrevolution den Marxismus-Leninismus nach China gebracht hätten. Schon diese Tatsache allein würde ausreichen, um die Bedeutung der sich in Indien entfaltenden neudemokratischen Revolution für die Weltrevolution zu beweisen. Aber natürlich ist die Bedeutung der Entwicklung der Revolution im bevölkerungsreichsten Land der Welt weitaus größer als das. Das Gewicht der Massen entscheidet über den endgültigen Ausgang des Krieges zur Niederlage des Imperialismus, unser Fortschritt oder Rückschritt in Indien ist daher entscheidend für das Kräfteverhältnis zwischen Revolution und Konterrevolution in der ganzen Welt. Als proletarische Internationalisten haben wir die feierliche Pflicht, unseren Genossen in Indien unerschütterlich zur Seite zu stehen, und wir müssen dies auch weiterhin mit der festen Überzeugung tun, dass es um das Tempo der Entwicklung der Weltrevolution geht.“
Der Internationale Kommunistische Bund ruft weiters zur Verstärkung der internationalen Solidarität auf:
„Wir müssen unsere Anstrengungen zur Entwicklung der internationalen Kampagne zur Unterstützung des Volkskriegs in Indien verdoppeln. Wir dürfen nicht zulassen, dass der ruchlose Plan des Imperialismus als Teil seiner KNI-Strategie und der indischen Reaktionäre, mit Hilfe von Renegaten und Verrätern, Verwirrung und Pessimismus zu verbreiten, Erfolg hat. Wir müssen die psychologische Kriegsführung des Feindes entlarven, indem wir das Bewusstsein unserer eigenen Kräfte und der Massen im Allgemeinen mit der Wahrheit des Marxismus-Leninismus-Maoismus schärfen und unsere ideologische und politische Gegenoffensive entwickeln. Wir müssen an allen Fronten in den Kampf ziehen, um alle Angriffe auf unsere indischen Genossen abzuwehren. Wir müssen den Imperialisten in den Rücken fallen und alles in unserer Macht Stehende tun, um ihre Pläne zu sabotieren. Wir müssen alle vereinen, die vereint werden können, um die „Operation Kagaar“ – und die KNI-Strategie im Allgemeinen – zu Fall zu bringen und den Sieg der neudemokratischen Revolution in Indien auf ihrem einzigen Weg, dem Volkskrieg, zu erringen.“
Die genannte Stellungnahme des Internationalen Kommunistischen Bundes ist in englisch unter folgenden Quellen abrufbar: ICL Statement on the People’s War in India, https://ci-ic.org/blog/2025/10/31/icl-statement-on-the-peoples-war-in-india/
In deutscher Übersetzung sind die Dokumente unter folgenden Links abrufbar:






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