Anlässlich des 18. März, den internationalen Tag für die Freiheit der politischen Gefangenen, möchten wir ein Gedicht aus Indien veröffentlichen. Der Autor ist der politische Gefangene Varavara Rao, ein bekannter demokratischer und revolutionärer Kämpfer. Sein Gedicht „Reflektionen“ zeigt in sprachgewandter Weise das Verhältnis zwischen politischen Gefangenen und der revolutionären Bewegung. Sie werden oftmals, wie auch im Falle Varavara Raos, als Repräsentanten inhaftiert, mit dem Ziel die Bewegung zu schwächen und sie einzuschüchtern.
Gerade das Gegenteil ist meist der Fall, wie auch hier am Beispiel Indiens, und massenhafte Solidarität mit den politischen Gefangenen kommt zum Ausdruck. Kürzlich wurde auch ein großer Erfolg errungen und der indische politische Gefangene Professor G.N. Saibaba wurde freigelassen (wir berichteten: LINK ). Freiheit für Varavara Rao! Freiheit für alle politischen Gefangenen!
Reflektionen
Ich habe diesen Sprengstoff nicht geliefert
und auch nicht die Ideen dafür
Ihr wart es, die mit eisernen Stiefeln
auf den Ameisenhügel tratet
Und von der zertrampelten Erde
Erwuchsen die Ideen der Rache
Ihr wart es, die das Bienennest schlugt
mit euren Lathi
Der Klang der ausschwärmenden Bienen
explodierte in eure bröckelnde Fassade
Die rot wurde vor Furcht
Als die Trommel des Sieges zu schlagen begann,
Im Herz der Massen
Habt ihr es mit einer einzelnen Person verwechselt,
und zu euren Gewehren gegriffen
Doch das Echo der Revolution ertönt
aus allen Richtungen vom Horizont!
(Varavara Rao)
Bildquelle: Varavara Rao, Batthini Vinay Kumar Goud - CC BY-SA 4.0 DEED
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