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Angola: Zunehmende Proteste gegen Wahlfarce

Im August dieses Jahres fand in Angola die Wahl der Bundesregierung statt. Bereits im Juli organisierten unter anderem Studenten Proteste gegen steigende Wahlkampfkosten. Im September gingen Tausende auf die Straße, wegen zweifelhafter Wahlergebnisse und Unzufriedenheit mit der herrschenden Regierungspartei.


Für die Wahl am 24. August wurde inmitten einer schweren Krise die Wahlkampfkasse aufgestockt. Hunderte Studenten protestierten daher schon im Vorfeld in der Hauptstadt Luanda. Sie kritisierten, dass Unmengen an Geld an die Wahlparteien gehe, während im Bildungsbereich ein Notstand herrscht, welcher mit „Geldmangel“ begründet wird.


Bei der Aufstockung der Wahlkasse waren sich alle Parteien einig, auch die sogenannte „Opposition“. Wie berichtet wurde (1), kritisierten die Demonstranten, dass die etablierten Politiker zwar kämpfen und mobilisieren wenn es darum geht mehr Geld für ihre Parteien zu bekommen, aber nichts unternehmen, nicht kämpfen und mobilisieren um die Mittel für die Bevölkerung zu erhöhen.


Als Wahlsieger ging die MPLA (Volksbewegung für die Befreiung Angolas) hervor, welche (entgegen ihrem Namen) in großen Teilen der Bevölkerung verhasst ist. Sie steht für Korruption, eine Politik der Großgrundbesitzer und den Ausverkauf des Landes an imperialistische Mächte und Konzerne. Seit 1992 befindet sich die MPLA an der Regierung, seit damals kam Angola keinen Schritt näher zur „Befreiung“, im Gegenteil sind es (neben den Regierenden) nach wie vor internationale Konzerne und Monopole, die sich am Elend des Volkes bereichern. In diese Regierung gibt es kaum mehr ein Vertrauen, im Gegenteil besitzt sie, wie auch die Wahlen im Allgemeinen, immer weniger Glaubwürdigkeit.


Nun gehen erneut tausende Menschen in Angola auf die Straße. Sie können den Wahlsieg der MPLA nicht glauben, zu groß ist ihr Zorn, nur all zu gut kennen sie die Politik der Regierenden. Die UNITA (Einheit für die totale Unabhängigkeit Angolas), welche sich als Opposition aufspielt, ist eine treibende Kraft um den Zorn der Bevölkerung abzulenken: In dem sie vom Zorn auf die Wahlfarce und die Politik der Herrschenden ablenken und auf die Frage des Wahlbetruges orientieren. Beide Parteien tragen die nationale Unabhängigkeit und Befreiung des angolanischen Volkes von Fremdherrschaft und imperialistischer Ausplünderung vor sich her. Beide aber schüren Illusionen, diese Unabhängigkeit durch Wahlen erlangen zu können. Durch Wahlen wird aber lediglich eine Regierung die den imperialistischen Mächten treu ist, durch die andere, die ebenfalls den ausländischen Plünderern dient gewechselt. Eine andere Option wird das Volk erst dann haben, wenn es durch einen Befreiungskampf die Herrschaft der ausländischen Unterdrückern und ihrer inländischen Marionetten bricht. Dieser wird nicht auf dem Weg der Wahlen zustande kommen, sondern alleine auf revolutionären Weg, der heute vor allem einen konsequenten Zusammenschluss der unterdrückten Massen Angolas erlangt.



(1) https://www.anovademocracia.com.br/noticias/17872-angola-estudantes-protestam-contra-aumento-do-fundo-eleitoral


Bildquelle: Isaías Samakuva, líder da UNITA, vota em Luanda, Angola. 23 de Agosto.jpg, by Coque Mukuta / Voice of America, public domain.

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