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OÖ: Erneut stehen Massenkündigungen bevor!

Erneut stehen Massenkündigungen bevor, diesmal beim Autozulieferer EKB in Braunau: 300 Arbeitsplätze sollen unter dem Schlagwort „Neuausrichtung“ zerstört werden.


Der Autozulieferer EKB Elektro- und Kunststofftechnik GmbH in Braunau ist Teil der Dräxlmaier-Gruppe, ein deutscher Konzern mit Hauptsitz in Bayern. Dieser Konzern hat weltweit Standorte. Alleine in Europa in Deutschland, Österreich, Großbritannien, Ungarn, Italien, Mazedonien, Republik Moldau, Polen, Rumänien, Serbien, Spanien und der Slowakei. Weiters in fünf Ländern Asiens, drei Standorte in den USA, zwei in Lateinamerika und sechs Standorten am afrikanischen Kontinent. Am Standort in Österreich in Braunau sind es derzeit 720 Beschäftigte die für diesen Konzern arbeiten.


Nun sollen 300 Arbeitsplätze abgebaut werden. Zur „Neuorientierung“ heißt es, der Standort in Österreich solle ein Forschungszentrum werden. Denn, so die Argumentation, die Arbeitsplätze sollen nach Rumänien verlagert werden, „zur besseren Auslastung des dortige Werkes“ (1). In Rumänien gibt es bereits fünf Standorte der Dräxlmaier Gruppe. Es liegt nahe, dass es weniger um eine „Neuorientierung“ oder eine „bessere Auslastung“ gehe, vielmehr ist es ein „altes Lied“ vom Abwandern der Kapitalisten in jene Länder, wo sie unter besseren Bedingungen (für sich) ausbeuten können. Ähnliches erlebten wir erst kürzlich bei ATB, oder hieß es auch bei der drohenden Schließung von MAN Steyr. Dass die Konzerne versuchen immer mehr Profit aus den Beschäftigen zu schlagen, kann man ihnen kaum vorwerfen, das ist Bestandteil ihres Daseins. Dass es jedoch von Seiten der Betriebsräte und Gewerkschaften kaum einen Widerstand gegen diese Praktiken gibt, ist sehr wohl einen Aufreger wert.


Zu erwähnen ist jedoch durchaus, dass die Dräxlmaier Gruppe schon wegen sehr arbeiterfeindlichen Methoden in der Kritik stand. 2007 wurde in Deutschland ein Werk der Gruppe (in Böblingen), ohne die Beschäftigten oder den Betriebsrat zu informieren, kurzer Hand über ein verlängertes Wochenende demontiert. Material und Maschinen waren einfach nicht mehr vorhanden, als die Arbeiter wieder ins Werk kamen, obwohl Löhne weitergezahlt wurden, wurde der Kündigungsschutz damit umgangen. Vor allem aber wurde durch die Dräxlmaier Gruppe umgangen, dass Arbeitskämpfe diesen Abzug verhindern.


Das sind die üblichen Methoden der Konzerne: Druck erhöhen, unter dem Schlagwort „Umstrukturierung“ Arbeitsplätze vernichten und Arbeitskämpfe ersticken. Dagegen braucht es heute umso dringender den festen Zusammenschluss der Beschäftigten, um sich gemeinsam wehren und kämpfen zu können!


(1) Oberösterreichische Nachrichten: Autozulieferer EKB in Braunau trennt sich von 300 Produktionsmitarbeitern. 5.4.2022


Quellen:

Oberösterreichische Nachrichten: Autozulieferer EKB in Braunau trennt sich von 300 Produktionsmitarbeitern. 5.4.2022

www.draexlmaier.com

de.wikipedia.org/wiki/Dräxlmaier




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