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Barbie – Eine Filmkritik


Wir möchten hier einen Beitrag der letzten Druck-Ausgabe der Roten Fahne auch online veröffentlichen.



Der Spielfilm „Barbie“ ist mittlerweile jedem ein Begriff. Ein regelrechter „pinker“ Hype wurde durch die Monopolmedien um diesen Film losgetreten. Beworben wird er als für „jeden etwas dabei“, sogar „feministisch“ soll er sein. Die Kritiken gehen in alle Richtungen – der Film polarisiert. Auch wir haben uns den Film angesehen.


Worum gehts? Barbie bekommt Todesgedanken, kann nicht mehr auf Zehenspitzen gehen und hat Cellulite. Um diese plötzlich eingetretenen Probleme zu beheben, muss sie von „Barbieland“ in die „echte Welt“ reisen. Schnell wird sie damit konfrontiert, dass sie in der „echten Welt“ nicht DAS Vorbild aller Mädchen ist. Männer arbeiten auf der Baustelle, Miss Universes sind keine Repräsentantinnen des Obersten Gerichtshofes und die Chefetage ihres Mutterschiffes „Matell“ besteht nur aus Männern. In Barbie‘s Welt aber wiederum herrscht das Matriarchat, die Barbies. Die Kens sind lediglich Nebengeschöpfe, deren Existenz mehr nervt als sie Positives zu Barbieland beiträgt. Ken hingegen ist von der echten Welt fasziniert, denn die Männer sind an der Macht, es herrscht das Patriarchat, das er umgehend ins Barbieland trägt. Bei der Rückkehr von Barbie nach Barbieland herrschen andere Verhältnisse, die Kens sind nun an der Macht und alle Barbies dienen den Kens. Gemeinsam wehren sich die Barbies dagegen und retten das Barbieland.


Auch wenn der Film sehr komödiantisch einige Spitzen gegen den Konzern Matell und einzelne Aspekte der Unterdrückung der Frauen zum Ausdruck bringt, dient er trotzdem dazu, die wahre Ursache von Unterdrückung und Macht auf der Leinwand zu verschleiern. Übrig bleibt lediglich eine Geschlechterungleichheit, die mit Machtwechsel der Geschlechter und sogenannter Quotenregelung, nichts an der Unterdrückung ändert. Die einzige „Message“, die in der vorletzten Szene mitgeteilt wird, ist, dass das Patriarchat nur eine „Idee“ wäre, so wie Barbie selbst lediglich eine „Idee“ ist. Beides existiert jedoch real. Barbie als Vorstellung oder Rolle eines Frauenbildes, das Patriarchat als harte Realität und Teil des herrschenden Systems der heutigen „echten“ Welt.


Auch wenn die Regisseurin im Film krampfhaft versucht mit Begriffen wie „Anti-Faschismus“ und „Anti-Patriarchat“ dem Film eine fortschrittliche Note anzudichten, zeigen die Folgen des Films viel eher die Wirklichkeit: Schönheitsoperationen sind in die Höhe geschossen, die Nachfrage an platinblonden oder pink gefärbten Haaren stieg weltweit um 83 Prozent und es folgte eine globale Knappheit bei der Farbe Pink. Wenn das der sogenannte „Feminismus“ ist den die Herrschenden als „Lösung“ präsentieren wollen, dann können sich die Frauen getrost auch ohne „Barbie“ dem Kampf gegen Unterdrückung und Ausbeutung widmen.

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