Am Dienstag, den 21. Juni, fand eine Demonstration gegen die „Mangelverwaltung an den Pflichtschulen“ Wiens statt. Es nahmen rund 150 LehrerInnen, FreizeitpädagogInnen sowie Eltern und Kinder teil. Aufgerufen wurde von der Initiative "Bessere Schule jetzt!". Weitere Zusammenschlüsse wie die „Initiative Bildung in der Krise", „Selbstbestimmtes Österreich", oder die LehrerInnen Gewerkschaft „ÖLI“ nahmen teil.
Die Demonstrierenden versammelten sich im Votivpark und zogen dann durch die Altstadt. Vor der Wiener Bildungsdirektion und dem Bildungsministerium machten die Demonstrierenden mit lauten Buh-Rufen halt. Ihren Schluß fand die Demonstration am Heldenplatz.
Die titelgebende „Mangelverwaltung“ bezieht sich hauptsächlich auf den steigenden Personalmangel an den Schulen. Nach zwei Jahren Corona-Pandemie, in denen der Unterricht gar nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich war, haben sich die Bedingungen an den Pflichtschulen weiter verschlechtert. Die Reform der Wiener Bildungsdirektion unter dem Namen „Lehrerneuverteilung" ist eine Sparmaßnahme, denn anstatt genügend Personal zu Verfügung zu stellen, wird das bestehende Personal auf die Schulen neu aufgeteilt. Ein neuer Berechnungsschlüssel führt dazu, dass Schulen die Klassen vergrößern müssen um überhaupt noch genug Personal zur Verfügung gestellt zu bekommen. Lehrpersonen können dadurch immer weniger auf die einzelnen Schüler eingehen. Integrations- und Mehrstufenklassen stehen mit dieser Sparmaßnahme vor dem Aus. Mit der Demonstration wurde ein weiteres Mal Widerstand gegen diese Maßnahme gezeigt. Die LehrerInnen forderten eine Personalerhöhung, mehr Geld, das auch in den Klassenzimmern ankommt, sowie Investitionen für individuelle Förderung, wirkliche Inklusion und qualitativ hochwertige pädagogische Arbeit mit den Kindern. Mit der Demonstration wurde ein Zeichen gesetzt, dass die Proteste, die im Juni vergangenen Jahres begonnen haben, so lange weitergeführt werden, bis sich die Bedingungen an den Schulen verbessern.
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