(Korrespondenz aus dem Alltag)
Vor Corona war es möglich um wenig Geld eine Stehplatzkarte im Burgtheater zu erwerben. Das wurde nun gestrichen!
Meist war es eine kleine Gruppe von 10-15 Besuchern, vorwiegend junge Leute, die zu wenig Geld für eine Sitzplatzkarte haben und so dennoch regelmäßig das Burgtheater besuchen konnten. Das war alles vor Corona. Bekanntermaßen hatte die „Hochkultur“ nun eine lange Pause und als der Vorhang wieder aufging, waren die Stehplätze plötzlich verschwunden. Anfangs ging es um die „Ansteckungsgefahr“, die anscheinend im Stehen gefährlicher sein soll als im Sitzen, wobei Schulter an Schulter sitzend von einem großen Abstand auch nicht die Rede sein kann. Als nun die Gefahr einer Corona-Infektion im Theater als eher unrealistisch angesehen wurde und die Bühnen ihren gewohnten Trott wieder aufnahmen, war von den Stehplätzen im Burgtheater trotzdem nichts mehr zu sehen und auch heute sucht man sie vergeblich.
Ob und wann diese wieder begehbar sein werden, steht in den Sternen, doch es macht nicht den Eindruck, als wäre dieses Problem an erster Stelle auf der Prioritätenliste der Verantwortlichen zu finden. Nun ist logisch, dass Bühnen wie das Burgtheater keine bis wenig Kultur in die breiten Volksmassen hineintragen und schon gar keine aus dem Volk aufnehmen, sondern immer einen abgehobenen und elitären Status zelebrierten. Mit diesem anscheinend ganz bewussten Schritt werden nun Besucher und Besucherinnen ausgesperrt, deren Geldbörsel nicht ganz so dick ist, wie es sich wohl für einen Theatergeher geziemt. Gerade in einer Stadt, die von sich selbst behauptet, „eine Stadt der Kultur“ zu sein, muss diese Entwicklung abgelehnt und die Stehplätze wieder eingeführt werden.
Bildquelle: Pixabay - elcorredor
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