Im Rahmen der internationalen Kampagne gegen Ermordungen und verschwinden lassen politischer Aktivisten in Mexiko, fand am 17. Dezember eine Kundgebung in der Wiener Innenstadt statt. Die von der Roten Fahne sowie dem Verband der türkischen Migranten in Europa unterstütze Aktion startete mit Reden vor dem Haus der Europäischen Union (EU).
Es ist ein symbolischer Ort, denn es ist die EU, die durch Handelsabkommen und dergleichen Großkonzernen den Boden bereitet, um neue Großprojekte zu bauen, welche die Ausbeutung der Bevölkerung, als auch der natürlichen Rohstoffe Mexikos massiv vertieft. Eine Rednerin hob die Scheinheiligkeit hervor, mit der die EU imperialistische Megaprojekte, durch die Boden, Luft und Wasser Mexikos verschmutzt und Bauern und Indigene vertrieben werden, als „grün“ und „nachhaltig“ verkauft.
Die Ermordeten und die hunderttausend Verschwundenen wurden in den Reden beim Namen genannt und ihr Kampf für Freiheit und das Leben hochgehalten. So wie die Sprecherin der Roten Fahne verurteilte auch der Redner Leo Gabriel die imperialistische Unterdrückung und Ausbeutung Mexikos, sowie den Krieg, welchen der mexikanische Staat gegen die eigene Bevölkerung führt. Schonungslos kritisierte der Lateinamerika-Experte den sich in einen linken Mantel hüllenden Präsidenten Morena, der diesen blutigen Krieg nahtlos weiterführt.
Nach einem kurzen Marsch fand der Abschluss der Kundgebung vor der mexikanischen Botschaft statt, wo die aus Venezuela stammende Sängerin Zureida lateinamerikanische Widerstandslieder sang. Wurden 100.000 Menschen in Mexiko in den letzten Jahren „verschwunden gelassen“ und ermordet, so werden noch viel mehr ihren Kampf weiterführen - und das nicht nur in Mexiko, sondern überall auf der Welt. Die Kundgebung ist Bestandteil einer Reihe derzeit stattfindender internationaler Solidaritätsaktionen wie sie bereits in Brasilien, Deutschland, Ecuador, Finnland, Frankreich, Kolumbien, in der Türkei sowie in den mehreren Teilen Österreichs stattgefunden haben.
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