Anlässlich des 119. Geburtstages des Kommunisten Sepp Teufl, der sein Leben im Kampf für die Befreiung Österreichs und gegen den Nazifaschismus gelassen hat, wollen wir einen kurzen Einblick in sein Leben geben.
Sepp Teufl wurde als Sohn eines Musiklehrers und einer Krankenschwester am 24. November 1904 in Wien geboren. Der gelernte Schlosser war von 1926-1929 in den Steyr-Werken beschäftigt und ab 1929 als Maschinenschlosser in der Linzer Tabakfabrik tätig. Dort wurde er gewerkschaftlich aktiv, war Betriebsrat und Vertrauensmann. Nach dem Verbot der KPÖ durch die austrofaschistische Regierung im Mai 1933, wurde Sepp Teufl Landesobmann der (illegal arbeitenden) KPÖ in Oberösterreich, er trat gegen die abwartende Haltung des Sozialdemokraten Otto Bauers und für den Kampf gegen den Austrofaschismus ein. Bei den Feberkämpfen 1934 war Sepp Teufl einer der führenden Kräfte in Linz und wurde am 12. Parteitag der KPÖ in Abwesenheit im September 1934 ins Zentralkomitee gewählt. Aufgrund seiner politischen Tätigkeiten wurde er mehrmals verhaftet und verurteilt. Die Gestapo überwachte ihn nach der Okkupation Österreichs durch das Deutsche Reich, er verhielt sich unauffällig, wurde jedoch aufgrund seines politischen Hintergrunds vom Kriegsdienst bei der Wehrmacht befreit, da man seine Aufklärungsarbeit unter den Soldaten fürchtete. Durch einen Spitzel konnte die Gestapo Sepp Teufl am 9. September 1944 verhaften, er wurde mit etwa einhundert anderen Antifaschisten und Kommunisten ins KZ Mauthausen gebracht. Selbst dort, unter den schlimmsten Umständen, zeichnete sich Sepp Teufl als einer der besten Organisatoren im Lager aus, stellte Gruppen auf, die die Aufgabe hatten, für einen Ausbruch günstige Gelegenheiten aufzuspüren, andere wurden damit betraut draußen Beobachtungen vorzunehmen, was bei der SS vorgeht, welche Fahrzeuge sich draußen befinden, ob die Straßen frei wären und vieles mehr. Er schulte die Gruppen, mit denen er politisch im KZ arbeitete. Ein von ihm organisierter Ausbruchsversuch wurde durch einen Verräter vereitelt. Er ließ sich auch nicht durch die ständigen Verhöre und schweren Misshandlungen durch die Gestapo brechen, selbst wenn er geschunden und geschlagen in die Baracken zurückkehrte sagte er : „Wenn man kämpfen will, muss man hart sein und im Kampfe liegt das Leben. Wenn wir auch sterben müssen, wissen wir doch, wofür wir gestorben sind“ (1). Als die Niederlage Nazideutschlands nicht mehr abzuwenden war, wurden auf ausdrücklichen Befehl des Nazigauleiters August Eigruber vom 27. bis 29. April 1945 eine große Gruppe von oberösterreichischen Antifaschisten und Kommunisten, darunter auch Sepp Teufl, in der Gaskammer ermordet. Im Befehl Eigrubers hieß es ausdrücklich, dass von den einrückenden alliierten Truppen keine aufbaufähigen Kräfte mehr vorgefunden werden dürfen. Kurz vor seiner Ermordung sagte Sepp Teufl zu einem Mitgefangenen: „Unsere Idee muss weitergetragen werden. Sag meiner Frau, daß sie nicht traurig sein soll, denn ich sterbe für unsere Idee. Viele von uns sind gestorben und vielleicht werden noch viele sterben, aber wir leben trotzdem, denn der Geist, den wir Kommunisten wachgerufen haben, wird sich immer weiter verbreiten“ (1).
Kämpfer wie Sepp Teufl sind bis heute ein wichtiges Beispiel für die österreichische Arbeiterklasse. Er verkörperte mit allem was er tat, dass man nicht auf „bessere Zeiten“ warten darf, sondern die Interessen der Arbeiter und des Volkes verteidigen und für sie einstehen muss – er scheute auch nicht davor, sein Leben für die Sache der Befreiung zu geben!
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