Hoch der 8. März 2022!
Am 8. März 2022, dem Internationalen Frauenkampftag, fand eine kämpferische Kundgebung am Joachimsthalerplatz in Wien mit anschließenden Demonstration statt. Organisiert wurden die Kundgebung und Demonstration von verschiedenen fortschrittlichen und kämpferischen Frauenorganisationen unter der gemeinsamen Losung: Voran im Kampf gegen Sozialabbau, imperialistischen Krieg und patriarchale Gewalt! Für eine kämpferische Frauenbewegung! Der Ort der Kundgebung, nur wenige Meter vom Wilhelminenspital entfernt, war gewählt als ein Symbol der Solidarität mit den Beschäftigten im Gesundheitsbereich, die seit Jahren unter immer schlechteren Bedingungen arbeiten müssen und trotzdem mit weiteren „Rationalisierungen“ und Verschlechterungen konfrontiert sind.
Die Rednerinnen forderten bessere Arbeitsbedingungen, den Ausbau des Gesundheitswesens und stellten sich gegen den Anstieg der patriarchalen Gewalt und die undemokratischen und frauenfeindlichen „Corona-Maßnahmen“ der Herrschenden, welche zu großen Teilen die Abwälzung der kapitalistischen Krisenlasten auf die breiten Massen bedeuten. Mit der Rede des Roten Frauenkomitees Wien wurde ein Zeichen gegen die Unterdrückung und Ausbeutung der Frau im Kapitalismus gesetzt, für einen festen Zusammenschluss der Frauen aus dem Volk und der Arbeiterklasse, für eine kämpferische und revolutionäre Frauenbewegung. Die anschließende Demonstration ging über die Thaliastraße, begleitet von zahlreichen Parolen wie: „Faschismus, Rassismus, Krieg und Kapital bekämpfen Frauen international!“ oder „8. März Frauentag, denn gemeinsam sind wir stark!“.
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Neben vielen kleinen Kulturveranstaltungen gab es zum diesjährigen 8. März in Linz zwei Demonstrationen. Im Vordergrund standen vor allem die steigende Armut der Frauen, sowie die Rolle der Frau in Pflegeberufen. Gefordert wurde deshalb unter anderem auch eine Arbeitszeitverkürzung bei gleichem Lohn und mehr Personal. Unter dem Motto „Nix geht ohne uns“ wurde die zweite Demonstration abgehalten, um aufzuzeigen, dass Frauen besonders von der Kürzungspolitik und den Verschärfungen betroffen sind. Auch wenn es sehr zu begrüßen ist, dass es mehrere Veranstaltungen gegeben hat, ist es dennoch wichtig, den Kampf der Frauen nicht zu zersplittern, sondern zusammenzuschließen und sich gemeinsam gegen die Zurückdrängung von Frauenrechten, die hart erkämpft wurden, zu stellen.
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Gegen den imperialistischen Krieg!
Wie in vielen Teilen der Welt, so nutzten auch die versammelten Frauen in Wien den 8. März um ihre Stimme gegen den imperialistischen Krieg in der Ukraine und gegen die Kriegsvorbereitungen der herrschenden Klassen und Regierungen zu erheben. Dazu wurde ein Solidaritätsfoto aufgenommen: „Hände weg von der Ukraine! Für Neutralität und Selbstbestimmung!“
Ein wichtiges Zeichen setzten auch die Roten Frauen Linz mit Schildern wie „Nein zum Krieg in der Ukraine! USA, Russland, EU: Hände weg von der Ukraine!“. Mit einem weiteren Schild „Sollen wir Frauen dem gleichgültig gegenüberstehen? Nein!“ wurde zudem auf die Wichtigkeit des 8. März hingewiesen und die Mitbegründerin des 8. März, Clara Zektin, hochgehalten.
Mit der Kampfansage gegen den imperialistischen Krieg wurde der diesjährige Internationale Frauentag in eine Tradition der proletarischen Frauenbewegung gestellt. Das Datum dieses Tages, der 8. März, wurde zu Ehren der kämpfenden und streikenden russischen Textilarbeiterinnen im Jahr 1917, unter anderem für die Beendigung des Weltkrieges, festgelegt und zahlreiche Proteste am 8. März wurden im Zeichen gegen die Kriege der Herrschenden begangen. So sprach zum Beispiel Clara Zetkin, die Initiatorin des Internationalen Frauentags, in einer Rede am 8. März vor genau 90 Jahren: „Der internationale kommunistische Frauentag wird in der ganzen Welt im Zeichen des Kampfes gegen die Gefahr eines neuen Weltgemetzels begangen. … Es gibt nur eine Kraft, die fähig ist, die herannahende Katastrophe abzuwenden: der entschlossene, unterbittliche Kampf der Werktätigen gegen den Krieg.“ (Clara Zetkin am 8. März 1932)
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