Wie verschiedene Medien berichteten, war die landwirtschaftliche Gemeinde Rincón Tagolaba (Rinconcito) in Tehuantepec, Oaxaca, am Sonntag den 29. Jänner 2023 erneut bewaffneten Einschüchterungsversuchen ausgesetzt. – Originalartikel LINK
Die Operation der bewaffneten Gruppen wurde von den Söldnerbrüdern Anastasio und Sergio Gutiérrez García geleitet, den Anführern des „Kartells der Enteignung", mit der klaren Absicht die Bevölkerung einzuschüchtern, da sie ihre kollektive Entschlossenheit zeigten, die natürlichen Ressourcen wie Bäume und Wasser zu verteidigen. Dieser Söldenertruppe operiert in verschiedenen Gemeinden in Tehuantepec.
Die Vorgeschichte
Im Juli 2022 drangen bewaffnete Männer in Rincón ein und versuchten einen kriminellen namens Zárate als Leutnant einzusetzen und bedrohten die Gemeindevertreter. Über diese Vorfälle wurde eine Beschwerde bei der Generalstaatsanwaltschaft eingebracht.
Am 17. Jänner 2023 stoppte die Gemeinde unbekannte Personen, die den Wald ohne Erlaubnis abholzen wollten. Die unbekannten Personen erklärten, sie hätten den Auftrag von Sergio Gutiérrez García mehr als einhundert Hektar Land abzuholzen. Daraufhin wurden sie aus der Gemeinde verwiesen. Als Vergeltung zerstörten die bewaffneten Söldner rund um Sergio Trinkwasserschläuche und die Zugangsketten zur Gemeinde, rissen Pfosten und Zäune der Anbauflächen nieder und belagerten die Häuser der Gemeindevertreter fünf Stunden lang, feuerten Schüsse ab und forderten sie auf die Häuser zu verlassen.
Auch dieser Vorfall wurde sowohl der Generalstaatsanwaltschaft als auch dem Ombudsmann für Menschenrechte, dem nationalen Verantwortlichen zum Schutz von Menschenrechtsverteidigern und verschiedenen Journalisten bekannt gegeben. Die Angreifer zogen sich nur wenige Minuten vor dem Eintreffen der Nationalgarde zurück, nahmen sich jedoch noch die Zeit um die Patronenhülsen einzusammeln. Die Beweise für die Zerstörung und die gelegten Brände konnten sie nicht beseitigen.
Die Brüder Gutiérrez García wurden durch Gewalt und Paramilitarismus zu Landbesitzern und stehen heute im Dienst privater Unternehmen und verschiedener Regierungsebenen, die den Interozeanischen Korridor des Isthmus von Tehuantepec (CIIT) durchsetzen wollen. Diesem Zweck dienend, begehen die Brüder alle Arten von Enteignungen von kleinen Grundstücken und von Gemeindeflächen, die sich in der Nähe der von diesem Megaprojekt betroffenen Gebiet befinden.
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Die Brüder Gutiérrez García werden von der Bevölkerung direkt für jede neue Aggression gegen die Gemeinde Rincón Tagolba verantwortlich gemacht. Die Gemeinde fordert die Behörden auf, die Bewohner zu schützen und der Welle von Aggressionen endgültig Einhalt zu gebieten.
Die Gemeinde betont, dass angesichts der Aggressionen durch Söldner und paramilitärische Gruppen und der Komplizenschaft des Staates die Antwort in der Organisierung und militanten Mobilisierung besteht.
In der gemeinsamen Erklärung der „Gemeinschaft von Santa Cruz Tagolaba im Widerstand und Versammlung von Rincón Tagolaba“ wird festgehalten:
„Wir machen Anastasio und Sergio Gutiérrez García direkt verantwortlich für jeden neuen bewaffneten Überfall oder Angriff auf die Rincón Tagolaba-Gemeinde sowie für die physische und emotionale Unversehrtheit der dort lebenden Bauernfamilien.
Wir fordern, dass die Behörden der verschiedenen Regierungsebenen die Integrität der Gemeinschaft und ihrer Bewohner schützen und dieser Welle von Angriffen ein endgültiges Ende setzen, indem wir sie daran erinnern, dass die Brüder Gutiérrez García mit mindestens 4 Strafverfahren der Gemeinschaft von Santa Cruz Tagolaba in Verbindung gebracht werden.
Wir betonen, dass angesichts dieser Angriffe von Söldnergruppen und paramilitärischen Gruppen und der Komplizenschaft des Staates die Reaktion der Völker in Organisation und kämpferischer Mobilisierung besteht.
Stoppt die Beute und Zumutungen in Santa Cruz Tagolaba!
Stoppt die Angriffe auf Rincón Tagolaba!
Gefängnis für die Söldnerbrüder Gutiérrez García!
Nein zur Auferlegung von Megaprojekten der Enteignung und des Todes!“
Bildquelle: Alle Fotos sind mit freundlicher Genehmigung der Gemeinschaft und stammen aus dem Periódico Mural, der populären und demokratischen Presse
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