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Jennifer M.

Kroatien: „Dosta je“ – Proteste für einen Zugang zu Schwangerschaftsabbruch

Seit Mitte Mai protestieren tausende von Menschen für einen besseren Zugang zu Schwangerschaftsabbruch. Die Proteste flammten auf, weil einer Schwangeren der Abbruch, trotz schweren Gehirntumors des Fötus, von den Krankenhäusern verweigert wurde. Die Frau wurde von den Ärzten hin und her geschickt und trotz Freigabe einer medizinischen Kommission wurde ihr von vier Krankenhäusern der Eingriff verweigert und auf ein Krankenhaus nach Slowenien verwiesen. Unter dem Motto „Dosta je“ („Es ist genug“) gehen Tausende mit Schildern „Genug mit der Gefährdung der Gesundheit von Frauen“ auf die Straße und fordern einen besseren Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen. In Kroatien ist der Abbruch bis zur zehnten Schwangerschaftswoche möglich, in Ausnahmefällen auch später, wie bspw. bei Gesundheitsgefährdung der Mutter oder des Kindes. Dennoch verweigern rund 60 Prozent der kroatischen Frauenärzte Schwangerschaftsabbrüche aus Gewissensgründen. In einigen öffentlichen Krankenhäusern, die als einzige per Gesetz diese Eingriffe durchführen dürfen, gibt es keine Ärzte, die diese auch machen.


Wie in vielen anderen Ländern ist der klerikale und reaktionäre Einfluss auch im Hinblick auf die Frauengesundheit enorm. Kroatien, als aktuelles Beispiel, zeigt eindeutig, dass die Gesetzesänderung per se noch keine Besserung der Lage der Frau mit sich bringt. Der Zusammenschluss von tausenden Menschen in Form von Protesten ist gerechtfertigt und zeigt die wirkliche Notlage von Frauen und den Stellenwert der Frauengesundheit.


Nicht nur aktuell in Kroatien oder den USA zeigt sich, wie aktuell der Protest für einen kostenlosen und flächendeckend zugänglichen Schwangerschaftsabbruch ist. Es sind die Frauen und Familien, welche die Kosten einer volksfeindlichen und reaktionären Politik tragen müssen, außer sie wehren sich und kämpfen dagegen!



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