In der griechischen Hafenstadt Piräus streiken die Arbeiterinnen und Arbeiter der Hafendocks für mehr Sicherheit, bessere Arbeitsbedingungen, einen Tarifvertrag und die Eingliederung in die Kategorie der schweren und gesundheitsschädigenden Berufe, welche mit zahlreichen Vergünstigungen für die Arbeiterinnen und Arbeiter einhergehen würde.
Der 24-stündige Streik der COSCO-Dockarbeiter am 7. Februar wurde von der Regierung für illegal erklärt. Der multinationale Konzern COSCO hatte rechtliche Maßnahmen gegen den Streik der Dockarbeiter gefordert, den die Gerichte fünf Tage zuvor für illegal erklärt hatten. In den vergangenen Jahren hat sich der Hafen von Piräus zu einem der größten und wichtigsten im ganzen Mittelmeerraum entwickelt und gehört seit 2016 mit 67 Prozent der Anteile mehrheitlich dem chinesischen Monopolisten COSCO (Chinese Ocean Shipping Company). Dass die griechische Regierung den gerechtfertigten Streik der Hafenarbeiter, ihren Kampf für bessere Arbeitsbedingungen und Sicherheitsmaßnahmen für illegal erklärte, zeigt sehr deutlich, dass die Herrschenden kein Interesse daran haben, die Gesundheit der Arbeiterklasse zu schützen. Der Staat sorgte hier eindeutig für die Durchsetzung der Kapitalinteressen, in diesem Fall im Dienst des Monopolisten COSCO.
Auslöser der aktuellen Streiks war der tragische Tod eines 40-jährigen Dockarbeiters am 25.10.2021, der unter ungeklärten Umständen am Pier 2 des COSCO-Terminals von einer Kranbrücke getroffen wurde. Laut Angaben des Unternehmens hatte der Verunglückte bereits Feierabend (dies wird jedoch bestritten). Daraufhin reagierten die Arbeiterinnen und Arbeiter mit Streik. Der Präsident der ENEDEP (Gewerkschaft der Containerumschlagsarbeiter an den Piers von Piräus) betonte: „Sie können nicht länger mit dem Leben der Arbeiter spielen, um ihre Profite zu machen“ (1) Die kampferprobten Hafenarbeiter ließen sich nicht von der starken Polizeipräsenz, gepanzerten Polizeifahrzeugen, Spezialeinheiten der Küstenwache und den Einschüchterungs- und Repressionstaktiken entmutigen, sondern setzten ihren Streik erfolgreich fort. Die Streikenden erklärten, sie würden sich nicht einschüchtern lassen, kein Arbeiter wird allein dastehen - kein Schritt zurück vom Streikrecht und der Verteidigung unserer Rechte! Nach einem Aufruf der Streikenden schlossen sich auch Arbeiter aus anderen Teilen des Hafens und aus der Umgebung an, um die Streikenden zu unterstützen. Resultat: Der Hafen von Piräus stand still! Auch international bezeugten viele ihre Solidarität mit den Streikenden, deren Botschaften während des Streiks verlesen wurden.
(1) https://www.koutipandoras.gr/article/ergatiko-atyhima-sto-limani-tis-cosco-ergazomenos-poltopoiithike-meta-ti-lixi-tis-bardias
Quellen:
Zeitung der Arbeit, LabourNet Gemany, griechenland,net, Griechenland Solidaritäts Komitee Köln
Bildquelle: Hafen von Piräus, Ziegler175,(CC BY-SA 3.0)
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