top of page

Ecuador: „Volldampf voraus (…), bis wir den Faschisten stürzen!“

Petra G.

Die „Front zur Verteidigung der Rechte des Volkes“ (Frente de Defensa de las Luchas del Pueblo - FDLP) aus Ecuador, gab anlässlich der Massenproteste im Land eine Erklärung (zur Erklärung) heraus, welche wir in Auszügen und kommentiert vorstellen möchten.


„Sich an diesem großen Tag des Kampfes zu beteiligen, bedeutet keinesfalls, sich einem politischen Projekt anzuschließen, das einen Wahlkampfhintergrund hat, und, was noch schlimmer ist, das falsche politische Verhalten von Pachakutik, einem Arm der CONAIE, zu unterstützen“ (1)





Laut der Erklärung schlossen sich dutzende von Bauern-, Volks- und Gewerkschaftsorganisationen dem Aufstand an, der sich gegen die korrupte Regierung und den verhassten Präsidenten Lasso richtet. Nachdem die Massenproteste zunehmend an Stärke gewannen, reagierte die Regierung repressiv und hart mit brutalem Vorgehen gegen die Demonstranten, tödlichen Einsätzen von Schusswaffen, umfassender Militarisierung des Landes, zahlreichen Festnahmen und die Gefangennahme von Leonidas Iza [einer der Anführer der Massenproteste- Anm.]. Dies verdeutliche den Plan der Regierung, um jeden Preis an der Macht bleiben zu wollen. Die Inhaftierung einer Gruppe von Jugendlichen, die bereits vor den Massenprotesten stattfand, wurde mit dem Vorwurf des Terrorismus gerechtfertigt und zeigt nach Ansicht der ecuadorianischen Organisation deutlich das Vorhaben der Regierung: Einerseits die Verfolgung und Neutralisierung politischer Aktivisten, um ihre Machtposition abzusichern und zu erhalten. Andererseits um weiterhin den bürokratischen Kapitalismus, die Interessen der Bankiers, Grundbesitzer, Importeure und Großunternehmen zu bedienen.


Die FDLP berichtet, dass der Aufruf zur Mobilisierung und die Finanzierung des Volkskampfes durch den Vorwurf des Drogenhandels und Terrorismus kriminalisiert werden. Die Massen, die Demonstranten, unter ihnen viele junge Menschen welche nicht weiter in Angst, Arbeitslosigkeit, ohne Medikamente und erbärmlichem Gesundheitssystem, ohne Möglichkeit auf höhere Bildung inmitten brutaler Gewalt leben können und wollen, sind nicht kriminell. Es seinen jene Streitkräfte und Polizisten kriminell, die nicht gegen das organisierte Verbrechen kämpfen, sondern ihre Brutalität gegen das eigene Volk richten.


Die Inhaftierung Leonidas Iza´s führte dazu, so die FDLP, dass die Mobilisierung des Volkes noch viel stärker anwuchs, und die Regierung gezwungen war ihn freizulassen - ein Triumph für die Massen! Die Freilassung war kein Geschenk der Regierung, sondern Resultat des erfolgreichen Kampfes der Massen, die nun verstanden haben, dass sie die Möglichkeit besitzen im gemeinsamen Kampf ihre Forderungen durchzusetzen. Dieser Kampf des Volkes, so die Autoren der Erklärung, muss ideologisch auf den richtigen Weg geführt werden, damit der Aufstand und die Rebellion, dem Volkskrieg und der neuen Demokratie dient.


Die Klasse und das Volk werden die Vertreter, die Ausverkäufer, die Schufte, die alles ihrem politischen und wahltaktischen Kalkül unterordnen, diejenigen, die sich an den Kämpfen der unterdrückten Massen bereichern, nicht vergessen; ebenso wenig werden sie ihre Henker vergessen, die früher oder später zu Rechenschaft gezogen werden oder im ständigen Exil leben müssen.“ (1)


Die FDLP gibt den Demonstranten den wichtigen Hinweis, dass der aktuelle Aufstand nicht gleichzusetzten ist mit jenem von Oktober 2019, da sich die Lage verändert hat. Die Massen würden nun verstehen, welche Strategien sie in diesem Kampf anwenden müssen: „Schwächung des Produktionsapparates, Abschnürung der Großstädte vom Land, Zermürbung, Isolierung der Opportunisten“, damit der Imperialismus besiegt werden kann.





(1) Ferente de Defensa de las Luchas del Pueblo


Bildquellen: fdlp-ec.blogspot.com


Comments


bottom of page